Spargelsaucen 6 Rezepte

Vorweg, ich liebe Sauce Hollandaise oder Sauce Moussline zum Spargel, vor allem zu weißem Spargel! Einziger Nachteil dieser Saucen ist, dass sie recht zeitaufwendig in der Zubereitung sind. Für den Alltag wo es schnell gehen muss habe ich hier ein paar Alternativen zusammengesammelt. Und um die Rezeptsammlung zu komplettieren füge ich Ihnen hier auch das Rezept aus dem aktuellen März/April Prestige Abo bei: Spargel à la flamande. Seit mir meine Schwägerin diese Art der Zubereitung gezeigt hat ist es meine liebste Art den Spargel zu genießen und es passt sowohl zu grünem als auch zu weißem Spargel!

Alle Rezepte sind für ca. 4 Personen gedacht, sollten Sie weniger brauchen dann reduzieren Sie einfach die Zutaten, beachten Sie nur, dass bei der Vinaigrette das Verhältnis immer 1:3 (1 Essig, 3 Öl) sein sollte.

Rezept leichte Joghurtsauce mit Kräuter

200g Joghurt
1/2 TL Dijon Senf
1 TL Weißweinessig
frisch geriebene Muskatnuss
1-2 EL verschiedene Kräuter (Schnittlauch, Estragon, Petersilie, Kerbel)
Salz, Pfeffer

Vermischen Sie in einer Schüssel 200g Joghurt mit einem halben Teelöffel Dijon Senf (je nach Geschmack mehr oder weniger), einem Teelöffel Weißweinessig und etwas geriebene Muskatnuss. Fügen Sie 1-2 Esslöffel frisch geschnittene (oder tiefgekühlte) Kräuter hinzu (Schnittlauch, Estragon, Petersilie, Kerbel). Salzen und etwas pfeffern, gut vermischen und zu weißem oder grünem Spargel servieren.

Eine Jogurtsauce mit Kräuter in einer schönen alten französischen Schale dahinter weißer und grüner Spargel

Rezept Spargelsauce mit Olivenöl, Zitrone und Feta (für alle die es zitronig mögen!)

1 Zitrone (Saft)
6 EL Olivenöl
1 EL frisch gehackter Basilikum
1 TL getrockneter Oregano
100g Feta
Salz, Pfeffer

Vermischen Sie in einer Schüssel den Saft einer halben (oder mehr oder weniger je nachdem wie zitronig Sie es wünschen) Zitrone mit 6 Esslöffel Olivenöl, einem Esslöffel frisch gehacktem Basilikum und einem Teelöffel getrocknetem Oregano. Fügen Sie 100g mit den Fingern zerriebenen Feta hinzu, etwas salzen und pfeffern, gut vermischen und zu grünen Spargel servieren.

Im Vordergrund eine ölige Sauce mit Feta in einer schönen alten französischen Schale, im Hintergrund grüner Spargel auf einem weißen Geschirrtuch

Rezept Spargelsauce mit Estragon, Schalotten und Zitrone (für alle die es zitronig mögen!)

10cl flüssige Crème fraiche (oder Sahne)
1 Zitrone
1-2 Schalotten (je nach Größe)
frischer Estragon
Salz, Pfeffer

Vermischen Sie in einer Schüssel die Crème fraiche (Sahne), mit frisch geriebenen Zitronenzesten und dem Saft einer halben Zitrone (je nachdem wie zitronig Sie es mögen verwenden Sie mehr oder weniger Zitronensaft). Schalotten klein hacken und hinzufügen. Salzen, pfeffern und mit 2 Esslöffel frisch gehacktem Estragon würzen. Gut vermischen und mit grünem Spargel servieren.

Im Vordergrund eine Jogurtsauce mit Kräuter in einer blau-weißen bretonischen Schale, im Hintergrund grüner Spargel auf einem weißen Geschirrtuch

Rezept italienische Vinaigrette mit Basilikum und Parmesan

2 EL Balsamico Essig
6 EL Olivenöl
2 EL frischer Basilikum (kleingehackt)
80g Parmesan (in kleine Stücke geschnitten)
Salz, Pfeffer

Vermischen Sie den Balsamico Essig mit dem Ölivenöl in einer Schüssel. Fügen Sie den frisch geschnittenen Basilikum und den klein geschnittenen Parmesan hinzu. Salzen und pfeffern, gut verrühren und zu grünem oder weißem Spargel servieren.

Links eine italienische Vinaigrette mit gehacktem Basilikum und Parmesanstückchen, im Hintergrund grüner Spargel und rechts weißer Spargel auf einem weißen Geschirrtuch

Rezept Spargel à la flamande (auf flämische Art)

1 Bund Petersilie
150g Butter
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
4 hart gekochte Eier

Die 4 Eier 10 Minuten lang im kochenden Wasser hart kochen. Währenddessen die Petersilie waschen und fein hacken. Die Butter in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze schmelzen und zur Seite stellen.
Die fertig gekochten Eier kalt abschrecken, schälen und in einer flachen Schüssel bereitlegen. Die Eier mit einer Gabel grob zerdrücken, geschmolzene Butter und gehackte Petersilie hinzufügen, salzen, pfeffern und großzügig mit Muskatnuss würzen. Alles gut verrühren und anschließend die Eimasse vorsichtig über die Hälfte des lauwarmen Spargel garnieren. Mit einem rustikalen Weißbrot lauwarm servieren. Bon Appétit!

weißer Spargel auf einem schönen blau verzierten alten französischen Teller mit einer Eiersauce bedeckt, im Hintergrund Eierschalen

Und zum Schluß habe Ihnen noch ein kleines Video im Zeitraffer gemacht in dem ich Ihnen zeige wie ich Mayonnaise zubereite. Herrlich zu rohen grünem Minispargel! Selbstgemachte Mayonnaise übertrifft das gekauft Produkt bei Weite, daher scheuen Sie sich nicht davor, es ist wirklich ganz leicht! Das ist das Rezept bzw. besser gesagt die Zubereitungsart meines Urgroßvaters bzw. später dann meines Großvaters - in meiner Familie war es immer die Aufgabe der Männer die Mayonnaise vorzubereiten. Ich habe die Art und Weise der Zubereitung dann von meiner Tante gelernt. Sie brauchen dafür nur einen flachen Teller, eine Gabel, ein Eigelb, Maiskeim- oder Rapsöl (je nachdem was Sie zuhause haben), Salz und ein paar Spritzer Zitronensaft.

Rezept Mayonnaise
1 Eigelb
Maiskeim- oder Rapsöl
Zitronensaft
Salz
ggf. Dijon Senf

Geben Sie das Eigelb in den flachen Teller und verrühren Sie es vorsichtig mit der Rückseite Ihrer Gabel. Während Sie die ganze Zeit weiter rühren fügen Sie nach und nach (und am Anfang nur sehr wenig!) Öl hinzu. Ab einem gewissen Zeitpunkt zerrinnt die Mischung nicht mehr sondern bleibt schon etwas länger in Form. Ab diesem Moment spricht man im Frankreich von la mayonnaise a pris, wörtlich übersetzt “die Mayonnaise hat genommen” - Sie haben es also geschafft ;) Ab da brauchen Sie mit dem Öl nicht mehr so vorsichtig sein und können bei jedem Mal etwas mehr hinzufügen.
Sobald Ihre Mayonnaise die gewünschte Konsistenz hat fügen Sie einige Tropfen Zitronensaft hinzu, das hellt die Mayonnaise auf und gibt ihr einen guten leichten zitronigen Geschmack. Je nachdem wie zitronig Sie Ihre Mayonnaise wünschen fügen Sie mehr oder weniger Zitronensaft hinzu. Abschließend reichlich salzen. Sie können auch einen halben Teelöffel Dijon Senf hinzufügen, je nach Belieben bzw. je nach Gericht welches die Mayonnaise begleiten soll.

Wenn Sie anstatt einer klassischen Mayonnaise eine Aioli machen möchten, dann verwenden Sie einfach statt Maiskeim- oder Rapsöl Olivenöl. Und fügen Sie keinen Senf hinzu sondern pressen Sie am Schluß eine Knolblauchzehe in Ihre Mayonnaise. Aioli ist köstlich an einem heißen Sommertag mit kalten Garnelen, Langusten oder Hummer, oder mit Gemüsesticks (Karotten, Sellerie, Blumenkohl etc.) oder einfach mit einem rustikalem Weißbrot und einem Glas Champagner ;)

Und viele verschiedene Spargelrezepte finden Sie im Blogeintrag Frühlingsrezepte und Rezepte - Spargel
Viel Spaß und gutes Gelingen!

Bérénice

Rezept - Financiers mit Anne Faure

Anne und ich haben uns vor drei Jahren in Frankreich kennengelernt, als sie mit Ihrer Familie bei Ihrem Vater - unserem Nachbarn in Frankreich - den Sommer verbracht hat. Ihr Mann ist Salzburger (so wie mein Mann) und sie leben gemeinsam mit ihren beiden Kindern in Wien. Unser ähnlicher Hintergrund und unsere Leidenschaft für alles Kulinarische hat uns sofort zusammengebracht. Anne ist gelernte Patissière und eine wunderbare Köchin. So kam uns die Idee gemeinsam klassische französische Süßspeisen zu backen und die Rezepte hier und in Folge in unseren Abos zu teilen ;)

Anne Faure mit fertig gepackten Financiers

Begonnen haben wir mit den sogenannten Financiers. Diese kleinen Küchlein sind hierzulande kaum bekannt und werden in Frankreich entweder zum Nachmittagstee oder zum Abschluss eines Abendessens als süße Beilage zum Kaffee serviert. Bereits im 17. Jahrhundert bereiteten Klosterschwestern des Ordens der Visitandines in Nancy, Lothringen, kleine Kuchen aus Mandeln, Mehl, Zucker, Butter und Eiweiß zu. Diese kleinen eiweißhaltigen Kuchen, sogenannte Visitandines, wurden vermutlich als Ausgleich für das Verbot des Fleischkonsums während der Fastenzeit hergestellt. Nach dem das Rezept in Vergessenheit geraten war wurden die Visitandines im 19. Jahrhundert neu erfunden. Der Legende nach war es der geschäftstüchtiger Pariser Bäcker Lasne der die Visitandines wieder zum Leben erweckte. Er hatte sein Geschäft in der Nähe der Börse und so bestand seine Kundschaft größtenteils aus Finanziers, die in ihren Pausen gerne kleine Kuchen aßen. Da hatte Lasne die Idee, die ursprüngliche ovale Form des Gebäcks zu ändern, um an die eines … Goldbarrens zu erinnern. Der Finanzier war geboren!

Anne’s Rezept:
80g geriebene Mandeln
130g Nussbutter
100g Staubzucker
30g Maizena
2g Salz
2 Eiweiß
20g flüssiger Honig

Die geriebenen Mandeln in einer Antihaft-Pfanne leicht anrösten und zur Seite stellen. Herstellung der Nussbutter: Butter in einem kleinen Topf erhitzen und so lange bei mittlerer Temperatur köcheln lassen bis sie anfängt nach oben zu schäumen (siehe Video). Butter durch ein Sieb passieren und abkühlen lassen.

Backofen auf 200 Grad vorheizen. In einem Topf zuerst die trockenen Zutaten vermischen: geröstete geriebene Mandeln, Staubzucker, Maizena und eine Prise Salz. Eiweiß und Honig hinzufügen und mit einem Schneebesen gut verrühren. Nach und nach die abgekühlte Nussbutter hinzufügen und alles gut verrühren. In Financier Backormen oder Muffin Backformen gießen und je nach Vorliebe mit Himbeeren und/oder geriebenen Pistazien und/oder gehobelten Mandeln dekorieren. Bei 200 Grad 10-15 Minuten lang backen. Viel Spaß beim Nachbacken!

Weihnachtsrezepte Aux Bulles Klassiker

Als ich angefangen habe diesen Beitrag zu schreiben war es so richtig weihnachtlich! Es hatte in der Nacht geschneit, die Kinder waren im Park rodeln und haben anschließend die Krippe aus dem Keller geholt. Ich hatte einen Berg Lebkuchenteig zum auskühlen am Balkon und im Hintergrund spielten altmodische amerikanische Weihnachtslieder. Mittlerweile ist der Schnee geschmolzen, die Lebkuchen längst gegessen, aber dafür alle Päckchen verpackt und die meisten Einkäufe erledigt. Wie letztes Jahr möchte ich hier ein paar meiner liebsten Weihnachtsrezepte mit Ihnen teilen. Vielleicht wird das eine oder andere Rezept ja auch einmal Teil Ihrer Weihnachtstradition! Und damit die Weihnachtsstimmung so richtig aufkommt habe ich auch unsere Noël Aux Bulles Playlist bearbeitet und ergänzt!

Spotify Playlist - Noël Aux Bulles

Spotify Playlist - Noël Aux Bulles

Früchtebrot

Ich habe dieses Rezept vor Jahren in einem israelischen Kochbuch gefunden und mache es seither jedes Jahr (mehrmals) vor Weihnachten. Ich verschenke es auch gerne da es, in Backpapier eingewickelt hübsch aussieht und vor allem lange haltbar ist!

Zutaten
(für eine Kastenform)

60g Mehl
60g Zucker (ev. Rohrzucker)
3 Eier
200g gemischte getrocknete Früchte (z.B. Pflaumen, Aprikosen, Rosinen, Feigen, Papaya, Cranberries...)
200g gemischte Nüsse (z.B. Walnüsse, Pekannüsse, Haselnüsse, Mandeln...)
1/2 TL Zimt
1/4 TL Muskat
1 kleine Prise gemahlene Nelken

Den Ofen auf 160 Grad vorheizen. Zucker und Eier schaumig schlagen und die Gewürze separat mit dem Mehl vermischen. Die größeren Früchte (Aprikosen, Pflaumen, Papaya) grob hacken und mit den restlichen Früchten und Nüssen zum Zucker-Eier Gemisch geben und gut vermischen. Anschließend unter ständigem Rühren Mehl mit den Gewürzen hinzufügen.
In eine gefettete (oder mit Backpapier ausgelegte) Kastenform geben und ca. 30 Minuten bei 160 Grad backen bis der Kuchen goldbraun ist.
Vollständig abkühlen lassen und mit einem Brotmesser in dünne Scheiben schneiden, mit etwas Butter zum Bestreichen servieren. Unangeschnitten ist das Früchtebrot (am besten in einem sauberen Tuch oder in Backpapier gepackt) eine gute Woche haltbar.

Nahaufnahme Früchtebrot mit Nüssen auf einem Holzbrett

Lebkuchen (Rezept von Frau Jahn)

Ein Rezept aus dem Weihnachtsbäckerei Kochbuch meiner Tiroler Oma und meiner Meinung nach das beste Lebkuchenrezept! Denn die Lebkuchen sind saftig, nicht zu süß und werden vor allem nicht hart - einfach perfekt!

Zutaten
(für ca. 6 Bleche!)

600g Mehl mit 10g Natron vermischt
400g Rohrzucker
3 ganze Eier
250g Honig
1 Messerspitze Nelken
2 Messerspitzen Zimt

Eier und Zucker schaumig schlagen, Honig in einem kleinen Topf erwärmen und zum Eier-Zucker Gemisch hinzufügen. Mehl mit Natron vermischen und nach und nach in die Eier-Zucker Mischung einrühren. Teig etwas kneten und anschließend auskühlen lassen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswalken und Formen ausstechen. Bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten backen.

Wenn Sie die Lebkuchen glasieren möchten, dann vermischen Sie einfach Eiklar mit Staubzucker und etwas Zitronensaft zu einer dickflüssigen Paste und bestreichen Sie die abgekühlten Lebkuchen mit Hilfe eines kleinen Pinsels.

Links ein handgeschriebenes Lebkuchenrezept meiner Oma, Lebkuchen auf einem Backpapier rechts frisch aus dem Ofen
Zwei handgeschriebene Weihnachtsrezepte von meiner Oma

Alle Jahre wieder… Gebeizter Lachs

„Lachs, geräuchert oder gebeizt gehört eindeutig zu meinen Lieblingsspeisen! Da man den Lachs ein paar Tage vorher zubereitet und anschließend einfach im Kühlschrank aufbewahrt finde ich es das perfekte Gericht für den 24. Dezember! Kühlschrank auf, Lachs fein aufschneiden, dazu ein gutes Weißbrot und ein (oder mehrere) Gläser Champagner, herrlich!”


Zutaten
(Aperitif oder Vorspeise für 6 Personen)

1 Lachsfilet mit Haut (ca. 500g)
500g Salz
500g Zucker
1 Bund frischer Dill
Rosa Beeren grob gehackt

Beginnen Sie die Vorbereitungen 2 Tage vor dem Servieren, denn der Lachs sollte mindestens 12 Stunden in der Zucker-Salz Mischung marinieren. Kaufen Sie bei Ihrem Fischhändler ein schönes Lachsfilet ohne Gräten aber mit Haut. Das Lachsfilet unter kaltem Wasserstrahl waschen und mit einer Küchenrolle gut abtrocknen. Salz und Zucker in einer flachen (wenn geht rechteckigen) Schüssel verrühren. Den Lachs mit der Haut nach oben (!) auf das Salz-Zucker Gemisch legen, etwas flach drücken und darauf achten, dass auch die Ränder gut mit dem Salz-Zucker Gemisch bedeckt sind. Mit Frischhaltefolie abdecken min. 12 Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Servieren aus der Salz-Zuckermasse nehmen, unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenrolle gut abtrocknen. Mit einem scharfen Messer die Haut vorsichtig entfernen. Pfefferkörner in einem Mörser zerstossen, Dill waschen und klein hacken. Eine Frischhaltefolie in der Größe des Lachsfilets auslegen, die Pfefferkörner und den gehackten Dill darauf verteilen. Das Lachsfilet darauf legen, gut einwickeln und bis zum servieren im Kühlschrank aufbewahren. Kurz vor dem Servieren mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden und mit Weißbrot und einem Blanc de Blancs Champagner (am besten Extra Brut) servieren!

Nahaufnahme hausgemachter gebeizter Lachs mit Dill und rotem Pfeffer

Von ganzem Herzen un très joyeux Noël les amis!!!

Un doux souvenir... das Apfelkuchenrezept meines Großvaters

Als ich diesen Sommer im Haus meiner Eltern alte Kochbücher durchblätterte fand ich einen kleinen handgeschriebenen Zettel mit einem Apfelkuchen Rezept. Ich zeigte es meiner Mutter, die sofort die Schrift Ihres Vaters wiedererkannte. Es war ein schöner, berührender Fund. Wie die meisten Männer seiner Generation kochte oder backte er selber nicht, aber anscheinend hat ihm dieser Kuchen so gut geschmeckt, dass er das Rezept notiert hat.

Bücherregal mit alten Büchern Honoré de Balsac

Foto @Aux Bulles

Ich möchte es hier gerne mit Ihnen teilen, denn vielleicht haben Sie auch ein bisschen Freude daran!
Der genaue Wortlaut des Rezept lautet:

Gâteau aux pommes

2 Becher Mehl (Senfglas)
2 Becher Kristallzucker (gleiches Glas)
3 oder 4 Eier
1 Päckchen Backpulver
1 Päckchen Vanillezucker
Alles mit 2 oder 3 Löffel Öl vermischen.
Die Äpfel in Scheiben schneiden
mit dem Rest vermischen.
Kuchenform mit Butter einfetten.
In den Backofen bei mittlerer Hitze backen
Nach einer 1/2 Stunde mit einem Messer einstechen - wenn das Messer sauber herauskommt ist der Kuchen fertig.

P.S. genug Äpfel verwenden (mindestens 4)
- Es ist sehr gut -

Ich habe den Kuchen nachgebacken und er ist wirklich sehr gut! Hier noch ein paar Anmerkungen: ich fand den Kuchen etwas zu süß und würde das nächste Mal nur einen oder maximal eineinhalb Becher Zucker verwenden. Weiters würde ich zu den Eiern eine Prise Salz hinzufügen. 3 Esslöffel Öl passen gut. Die Äpfel habe ich geschält.

Am besten Sie probieren selber herum wie es Ihnen am besten schmeckt, ich denke man könnte auch anstatt der Äpfel (feste) Birnen verwenden ;)

Links handgeschriebenes Rezept Apfelkuchen von meinem Opa, rechts Bücherregal mit alten Büchern in Frankreich

Foto @Aux Bulles

Foto @Aux Bulles

Foto @Aux Bulles

Französische Sommerrezepte

Auch wenn dieser Sommer für viele von uns anders verläuft als geplant, können wir zumindest kulinarisch verreisen ;)
Wir verreisen heute in zwei Regionen Frankreichs, einmal in den Süden, in die Provence (hören Sie schon die Zikaden?) und einmal in den Südwesten, ins Baskenland! Zwei Regionen, die nicht nur landschaftlich sondern auch kulinarisch viel zu bieten haben ;) Und damit beim Kochen die richtige Stimmung aufkommt hier noch unsere Aux Bulles Sommer Playlist! Viel Spaß les amis!

Foto @Aux Bulles

Foto @Aux Bulles

La Provence

In Nizza, so wie in vielen anderen Regionen der Provence gibt es das “Pan bagnat” in fast jeder Boulangerie. Das „Pan bagnat“ galt als Arme-Leute-Essen und war das traditionelle Sandwich der Fischer. Es wurde ursprünglich mit Anchovis anstatt mit Thunfisch vorbereitet (Thunfisch war teuer und daher der Bourgoisie vorbehalten) und beinhaltete immer frische, saisonale, einfache und günstige Zutaten. 

Pan bagnat

Zutaten 
(Sandwich für 4 Personen) 
1 Baguette
1 gekochtes Ei
1 Dose Thunfisch in Olivenöl (150g) 2 reife, feste Tomaten
1 rote Paprikaschote
1 kleine, weiße oder rote Zwiebel
8 zarte Blätter Romanasalat
2 Knoblauchzehen
4 Stängel Basilikum
1 EL kleine schwarze Oliven (entkernt) 

Sauce: 
1 TL Dijon Senf 1 EL Weinessig 6 EL Olivenöl Salz Pfeffer 

Senf mit Essig, Salz und Pfeffer verrühren. 3 EL Olivenöl unterschlagen bis eine cremige Sauce entsteht und zur Seite stellen. Knoblauchzehen durch die Presse drücken und separat mit den restlichen 3EL Olivenöl verrühren. 
Baguette in 4 Stücke teilen und jeweils längs aufschneiden. Die unteren Hälften mit Knoblauchöl bestreichen. Alle Salatzutaten waschen und klein schneiden. In einer großen Schüssel mit der Sauce mischen und anschließend auf den unteren Baguettehälften verteilen und mit den oberen Hälften bedecken. Baguettestücke vor dem Servieren ca. 30 Minuten durchziehen lassen. 
Senf mit Essig, Salz und Pfeffer verrühren. 3 EL Olivenöl unterschlagen bis eine cremige Sauce entsteht und zur Seite stellen. Knoblauchzehen durch die Presse drücken und separat mit den restlichen 3EL Olivenöl verrühren. 
Baguette in 4 Stücke teilen und jeweils längs aufschneiden. Die unteren Hälften mit Knoblauchöl bestreichen. Alle Salatzutaten waschen und klein schneiden. In einer großen Schüssel mit der Sauce mischen und anschließend auf den unteren Baguettehälften verteilen und mit den oberen Hälften bedecken. Baguettestücke vor dem Servieren ca. 30 Minuten durchziehen lassen. 

Zwei Pan bagnat Sandwich Brote gefüllt mit Salat und Thunfisch auf einem Holzbrett

Foto @ Aux Bulles

Le Pays Basque

Traditionellerweise wird die Piperade mit Eiern zubereitet und mit gebratenen baskischen Schinken serviert. An heißen Sommertagen bevorzuge ich die “vegane” Version ;) Wer es gerne mit Eiern probieren möchte, der schlägt am Schluß zwei Eier schaumig und rührt diese dann in die Piperade. 1-2 Minuten köcheln lassen und servieren, voilà!

Piperade

Zutaten
4 reife Tomaten (oder eine Dose Tomaten Polka - geschälte und gehackte Tomaten)
1 Handvoll grüne Peperoni (ersetzbar durch 1 grüne Paprika)
1 große weiße Zwiebel
2 Knoblauchzehen
3 Esslöffel Olivenöl
1 Prise Piment d’Espellette (ersetzbar durch Paprikapulver edelsüß oder Cayennepfeffer)
Salz
Pfeffer

Knoblauch und Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden. Peperoni entkernen und in Streifen schneiden. 2 Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebeln hinzufügen und ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze glasig garen. Knoblauch hinzufügen, ca. 1 Minute land garen. Peperoni hinzufügen, mischen und unter Rühren weitergaren. Die geschälten und kleingehackten Tomaten (oder die Dosentomaten) hinzufügen, abdecken und unter gelegentlichem Rühren ca. 20 Minuten köcheln lassen. Deckel abnehmen, noch einmal aufkochen lassen damit die Flüssigkeit entweicht. 1 Esslöffeln Olivenöl hinzufügen, salzen und mit Piment d’Espelette würzen, etwas abkühlen lassen und servieren. Passt hervorragend zu gegrillten Fleisch oder einfach lauwarm mit etwas Weißbrot ;)

Verschiedene Paprika und Pfeffern auf einem alten Holztisch aufgereiht
Das baskische Gericht Piperade in einem traditionellen baskischen Teller auf einem alten Holztisch

Limonade aux Champagne

Unser hier noch ganz persönlicher Aux Bulles Sommeraperitif!! Dieser entstand an einem Sommerabend vor ein paar Jahren als wir noch etwas von unserer hausgemachten Limonade im Haus hatten und diese einfach zum Probieren mit Champagner aufspritzten :) 

Zutaten 

100ml Holundersaft
1 Zitrone (Bio)
2 cm Ingwer (Bio oder geschält)
10-15 Minzblätter
1l Sodawasser oder stilles Wasser
Eiswürfel
Champagner Brut oder Extra Brut 

Bereiten Sie die Limonade ein paar Stunden vor dem Servieren zu und bewahren Sie diese bis dahin im Kühlschrank. Zitrone waschen, trocknen und in zwei Hälften schneiden. Eine Hälfte in dünne Scheiben schneiden, die andere Hälfte auspressen. Zitronenscheiben und Zitronensaft in einen Glaskrug geben. Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden, Minzblätter waschen. Beides zu den Zitronen in den Glaskrug geben. Mit Hollersaft und dann kaltem Wasser aufgießen. Mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Kurz vor dem Servieren je zwei Eiswürfel in die Gläser geben und bis zur Hälfte mit der gekühlten Limonade füllen. Anschließend die Gläser vorsichtig mit Champagner auffüllen und sofort servieren! 

Nahaufnahme einer Glaskruges mit innen Zitronenscheiben und Minze

Weihnachtsrezepte

Da wir in der Weihnachtszeit traditionell immer auf der Suche nach neuen Rezepte sind, möchte ich heute ein paar meiner Lieblings- Weihnachtsrezepte mit Ihnen teilen. Wobei ich besonders den gebeizten Lachs liebe! So wie das “Nougat de Noël - ist es nicht nur wunderschön anzusehen sondern auch wunderbar im Vorhinein zuzubereiten! Gerade zu Weihnachten ist es herrlich zumindest ein Gericht bereits vorbereitet zu haben, welches man nur noch elegant aus dem Gefrierfach, dem Kühlschrank oder anderswo hervorholen muss. Und damit Sie sich auch um die musikalische Untermalung keine Gedanken machen müssen finden Sie hier unsere Aux Bulles Weihnachts-Playlist :)

Saumon Gravlax / Gebeizter Lachs
Vorspeise für 6 Personen

„Lachs, geräuchert oder gebeizt gehört eindeutig zu meinen Lieblingsspeisen während der Feiertage! Dieses herrliche Rezept ist von Laurence, einer französischen Freundin und begnadeten Köchin aus dem Südwesten Frankreichs.“

Zutaten
1 Lachsfilet mit Haut (ca. 500g)
500g Salz (fein oder grob)
500g Zucker
1 Bund frischer Dill
2 EL Rosa Beeren

Beginnen Sie die Vorbereitungen 2 Tage vor dem Servieren, denn der Lachs sollte mindestens 12 Stunden in der Zucker-Salz Mischung marinieren. Kaufen Sie bei Ihrem Fischhändler ein schönes Lachsfilet mit Haut. Falls das Filet noch nicht entgrätet ist, dann bitten Sie Ihren Fischhändler das für Sie zu übernehmen. Lachsfilet unter kaltem Wasserstrahl waschen und mit einer Küchenrolle gut abtrocknen. Salz und Zucker in einer Schüssel verrühren und einen Teil davon in eine rechteckige Schüssel (das Lachsfilet sollte genügend Platz haben) geben. Den Lachs mit der Haut nach unten auf das Salz-Zucker Gemisch legen. Dill waschen und fein hacken. Rosa Beeren grob zerstossen und mit dem gehackten Dill vermischen. Die rosa Beeren/Dill Mischung auf den Lachs verteilen und vorsichtig mit dem restlichen Zucker-Salz Gemisch bedecken. Mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 12 Stunden kühl stellen.

Vor dem Servieren den Lachs aus der Salz-Zuckermasse nehmen, unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenrolle gut abtrocknen. Mit einem scharfen Messer die Haut vorsichtig entfernen und das Filet in dünne Scheiben schneiden. Mit Weißbrot und einem Blanc de Blancs Champagner (am besten Extra Brut) servieren!

Hausgemachter gebeizter Lachs mit frischem Dill und rotem Pfeffer

Pommes surprises
(Nachspeise für 6 Personen)

“Diese schöne und raffinierte Bratapfel Variante ist eine Hommage an die kalte Jahreszeit und versetzt uns sofort in weihnachtliche Stimmung!”

Zutaten
Für die Fülle:
6 schöne feste rote Äpfel (z.B. Gala)
je 50g getrocknete Feigen und Aprikosen
je 25g Mandeln, Walnüsse, Pistazien (ungesalzen!)
1 Vanilleschote
1 Teelöffel Zimt
20g Butter
30g Honig (je nach gewünschter Süße)

Für das Karamell:
60g Zucker
30g salzige Butter
100g Crème fraiche

Die Äpfel: Ofen auf 170 Grad vorheizen. Äpfel waschen und trocknen. Die Deckel abschneiden und die Äpfel mit einem Kugelausstecher vorsichtig aushölen. Das Fruchtfleisch zur Seite stellen. Die Apfeldeckel und die Apfelschälchen mit geschmolzener Butter bestreichen und anschließend in einem flachen Teller mit Kristallzucker wenden, so dass es aussieht als wären die Äpfel mit Raureif bedeckt. In einer feuerfesten Form 10 Minuten lang backen.
Die Fülle: die getrockneten Früchte und Nüsse grob hacken. Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark vorsichtig herausschaben. Butter in einer Pfanne schmelzen lassen, das Fruchtfleisch, die getrockneten Früchte und die Nüsse kurz anbraten. Mit Zimt, Vanillemark und Honig abschmecken.
Das Karamell: salzige Butter mit Zucker in einem kleinen Topf schmelzen lassen bis der Zucker karamellisiert und eine schöne hellbraune Farbe erhält. Hitze reduzieren und vorsichtig (!) in mehreren Schritten (!) unter ständigem Rühren die Crème fraiche hinzufügen.
Die Äpfel aus dem Ofen nehmen, mit der Fülle befüllen und dem Deckel verschliessen. Mit dem Karamell anrichten und sofort servieren!

Bratäpfel mit verschiedenen getrockneten Früchten und außen mit Zucker glasiert

Le Nougat de Nöel
(Nachspeise für 6-8 Personen)

“Dieser köstliche Kuchen begleitet seit Jahren unsere weihnachtlichen Festessen. Denn abgesehen von der Köstlichkeit dieses Rezepts liegt der große Vorteil dieser Nachspeise darin, dass man sie zum Festessen einfach nur mehr aus dem Tiefkühler holen muss...”

Zutaten
4 Eiweiß
500g Sahne
200g Honig
250g Nüsse (Haselnüsse, Pistazien und Mandeln)
50g helle Rosinen
100g Aranzini (kandierte Orangenstückchen)
100g kandierte Kirschen

Die Nüsse und kandierten Kirschen klein hacken und gemeinsam mit den kandierten Orangenstückchen und den Rosinen zur Seite stellen. Sahne in einem großen (!) Behälter steif schlagen und kühl stellen. Eiweiß steif schlagen und zur Seite stellen. Honig in einem kleinen Topf erhitzen bis er schön flüssig ist und anschließend unter ständigem Rühren zum Eischnee hinzufügen. Nun die Eischnee-Honig Mischung langsam in die geschlagene Sahne unterrühren. Die kandierten Früchte und die Nüsse unterrühren. Eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Kastenform bis oben hin mit der Eischnee-Sahne-Frucht- und Nussmischung auffüllen. Gut abdecken und für mind. 12 Stunden im Tiefkühler aufbewahren. Kurz vor dem dem Servieren vorsichtig aus der Form heben und mit kandierten Früchten (oder mit Physalis) dekorieren und sofort servieren.

Zubereitung Nougat de Noël Schüssel mit weißer Crème gehackten Nüssen, Rosinen und gehackten kandierten Kirschen
Nahaufnahme Nougat de Noël gefrorener Kuchen mit kandierten Früchten und Nüssen

Viel Spaß beim Nachkochen, gutes Gelingen und von ganzem Herzen ein fröhliches & besinnliches Weihnachtsfest!!

Bérénice xx

Glasierte Maroni - Herstellung und Rezept

Glasierte Maroni sind DIE französische Spezialität, die während der weihnachtlichen Feiertage in keinem französischen Haushalt fehlen dürfen. Entweder man genießt sie als Ganzes oder man verwendet sie zur Herstellung diverser Gerichte, vor allem natürlich Nachspeisen.
Meistens kauft man seine marrons glaçés bei seinem Confiseur & Chocolatier des Vertrauens. Diese, einzeln in Goldpapier verpackten Köstlichkeiten kosten ein kleines Vermögen. Die günstigere Variante sind die “morceaux” oder noch günstiger die “petit morceaux”, die aber eher zur Herstellung von Gerichten verwendet werden.

Der wohl bekannteste und traditionsreichste Hersteller von marrons glaçés ist Clément Faugier in der Ardéche. Die Maison Faugier stellt seit Ende des 19. Jahrhunderts glasierte Maroni her und beliefert weltweit Delikatessengeschäfte. Noch heute werden bei Clément Faugier glasierte Maroni in minutiöser Handarbeit gefertigt - hier finden Sie ein Video über die Herstellung glasierter Maroni bei Clément Faugier. Die Dauer der Herstellung und die nötige Handarbeit erklärt auch den Preis dieser Delikatesse.

Le procédé de fabrication du Marron glacé chez Clément Faugier.

Das Glasieren der Maroni ist eine langwierige, aber im Grunde einfache Prozedur, die Sie ohne weiteres zuhause machen können. Beim Glasieren geht es darum das Wasser, welches in den Maroni vorhanden ist, durch Zucker zu ersetzen. Dafür müssen die Maroni mehrere Tage in Zuckerwasser liegen, welches nach und nach reduziert wird. Es gibt diverse Vorgehensweisen, zuerst einen Sirup mit dem gesamten Zucker herstellen, Zucker erst nach und nach hinzufügen, Maroni beim Aufkochen im Zuckerwasser belassen, Maroni vor jedem Aufkochen herausnehmen, drei Tage lang glasieren, 7 Tage lang glasieren, etc.
Hier finden Sie ein Rezept, nach dem ich jedes Jahr mindestens einmal glasierte Maroni herstelle. Sie können es adaptieren und mit anderen Aromen als Vanille arbeiten, bis Sie Ihre perfekte Version gefunden haben ;)

Marrons glacés // glasierte Maroni

200g gekochte Maroni
200g Kristallzucker
ca. 400ml Wasser
1 Vanilleschote
1 Päckchen sterile Tupfer (10x10cm)
200g Puderzucker

Wissenswertes zum Rezept:
Die Menge an Maroni und Kristallzucker ist immer gleich, anschließend rechnet man doppelt soviel Wasser. Die Verwendung von sterilen Tupfern ist optional. Einzeln in sterile Tupfer eingewickelt, brechen die Maroni während dem Glasieren nicht auseinander. Da ich meistens keine bei der Hand habe, glasiere ich die Maroni ohne sie einzeln einzuwickeln. Es funktioniert gut und wenn ab und an ein Maroni auseinander bricht stört mich das nicht weiter. Statt der Vanille können Sie jedes andere gewünschte Aroma verwenden, z.B. Zimt, Rum oder Cognac.

Erster Tag: Die Maroni vorsichtig in einen Topf geben. Mit einem Teil des Kristallzuckers (ca. einem Sechstel), der aufgeschlitzten Vanilleschote und das Wasser hinzufügen und aufkochen. Beim ersten Aufkochen sofort vom Herd nehmen, zur Seite stellen und die Kastanien bis zum nächsten Tag darin aufbewahren. Es ist wichtig den Topf sofort beim ersten Aufkochen vom Herd zu nehmen, denn der Zucker soll nicht karamellisieren!
Zweiter Tag: Maroni wieder mit etwas Kristallzucker bestreuen, aufkochen und wieder kurz vor dem Aufkochen vom Herd nehmen und zur Seite stellen.
Dritter Tag, vierter Tag, fünfter und sechster Tag: etwas Zucker hinzufügen, aufkochen und zur Seite stellen.
Anschließend, Maroni vorsichtig aus dem Zuckersirup heben, auf ein Backpapier legen und ca. 2 Stunden lang trocknen lassen. Ofen auf 200 Grad (Heißluft) vorheizen. Puderzucker mit dem Kastanien-Zucker Sirup vermengen (verwenden Sie dazu am besten einen Schneebesen damit keine Klumpen entstehen), die Maroni einzeln eintauchen und auf einem Grillrost (am besten über der Spüle) abtropfen lassen. Sobald die Maroni abgetropft und getrocknet sind, diese mit dem Grillrost für max. eine Minute lang bei 200 Grad (Heißluft) trocknen. Das gibt den Maroni einen schönen Glanz und fixiert die Glasierung. Anschließend mindestens 12 Stunden ruhen lassen damit die Glasur schön fest wird.

Sie können die glasierten Maroni dann in einer Dose aufbewahren und nach einem feierlichen Essen zum Kaffee servieren oder für diverse Nachspeisen verwenden! Weiter unten finden Sie noch ein köstliches Rezept, welches Sie mit den glasierten Maroni zubereiten können!

hausgemachte glasierte Maroni, links die fertigen glasierten Maroni in einer antiken französischen Schale, rechts die mit Zuckerguss überzogenen Maroni auf einem Backpapier

Soufflé à la crème de marrons // Maronicreme Soufflé
(für 4 Personen)

230g Crème de marron (Maronicreme - zu finden in gut sortierten Supermärkten oder Feinkostläden)
4 Eier und 1 Eigelb
60g Zucker und ca. 20g für die Auflaufförmchen
10g Butter für die Auflaufförmchen
Puderzucker zum dekorieren
1 Esslöffel Armagnac
1 Prise Salz

Backförmchen mit weicher Butter einfetten. Ofen auf 200 Grad erwärmen. Eiweiß und Eigelb trennen. Eigelb gut verrühren, Armagnac und Maronicreme untermischen. Eiweiß mit einer Prise Salz zu steifen Schnee schlagen, unter ständigen Rühren nach und nach Zucker hinzufügen. Langsam und vorsichtig unter die Maronicreme-Eigelb Mischung heben. In die Backförmchen füllen (bis ca. 1cm unter dem Rand) und für 18-20 Minuten bei 200 Grad backen. Mit Staubzucker dekorieren und sofort servieren.

Links fertige Maronicreme Souffle in kleinen Backformen auf einem Holzbrett, rechts ein weihnachtlich dekoriertes alpenländisches Fenster

Mousse aux marrons glacés
(für 6 Personen)

250g Crème de marron (Maronicreme - zu finden in gut sortierten Supermärkten oder Feinkostläden)
100g Marron glacés 
200ml Sahne
1 EL Mascarpone
1 Blatt Gelatine (oder ein pflanzliches Geliermittel)

Gelatine in kaltem Wasser aufweichen. Sahne steif schlagen, anschließend unter Rühren Mascarpone hinzufügen. Im Kühlschrank aufbewahren. Maronicreme in einem kleinen Topf aufwärmen, die gut ausgedrückte Gelatine unter Rühren hinzufügen und anschließend etwas auskühlen lassen.
Sahne aus dem Kühlschrank nehmen, die Maronicreme vorsichtig unterrühren und in kleine Behälter füllen. Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Vor dem Servieren mit zwischen den Fingern zerbröselten glasierten Maroni dekorieren! 

Links Maronimousse in kleinen grünen und weißen Keramikbechern, rechts verschiedene Christbaumdekoriationen

Rezepte von der französischen Atlantikküste

Ein kurzer Blogeintrag um Ihnen ein paar schnelle französische Rezepte aus unserem Urlaub von der französischen Atlantikküste zu schicken! Wir essen hier natürlich viel Fisch, entweder er wird von den männlichen Familienmitgliedern selbst am Boot gefischt - was immer sehr spannend ist, da wir nie wissen mit was sie heimkommen bzw. ob sie überhaupt etwas mit heim nehmen ;) - oder wir fahren ins Nachbardorf zu einem Fischer, der in seiner Garage einen Teil seines nächtlichen Fanges direkt vermarktet. Auch hier bleibt ein gewisser Überraschungseffekt erhalten, da man nie weiß was er gerade anzubieten hat. Die Fische werden immer recht unkompliziert gegrillt (Barsch, Dorade, Meeräsche) oder in der Pfanne gebraten (Seezungen). Wir bereiten dazu entweder eine sauce verte (dt. grüne Sauce), eine Zitronenbutter oder eine Kräuterbutter vor.

Frischer Wolfsbarsch auf einem alten Holztisch
Links Blick auf die Tour de By neben einer großen Zeder davor ein Weingarten, rechts Wendeltreppe im Inneren der Tour de By

sauce verte (dt. grüne Sauce)

1 Bund Petersilie
1 kleine gelbe Zwiebel (oder 3 Frühlingszwiebel)
1 Knoblauchzehe
2-3 EL Olivenöl
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
1 Prise Salz

Zitrone auspressen und zur Seite stellen. Petersilie waschen, Knoblauchzehe schälen und beides mit einem Küchenmesser sehr fein hacken und in eine kleine Schüssel geben. Knoblauchzehe schälen und über der Schüssel zur Petersilie und zum Zwiebel auspressen. Mit Olivenöl und Zitronensaft gut vermischen, salzen und bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren. Passt herrlich zu gegrilltem Fisch!

Sauce aus Petersilie, Zwiebel und Olivenöl in einer kleinen gelben Schüssel auf einem Holztisch

Zitronenbutter

150g Butter
1 unbehandelte Bio Zitrone

Butter in kleine Würfel schneiden und zur Seite stellen. Zitrone waschen, die Schale abreiben und die Zitrone auspressen. Zitronensaft und die geriebene Zitronenschale in einem kleinen Kochtopf etwas erhitzen, vom Herd nehmen und mit Hilfe eines kleinen Schneebesens die Butter einrühren bis man eine glatte, homogene Masse erhält. In eine kleine Schale füllen und im Kühlschrank lagern. Zu gegrilltem Fisch servieren!

Dünenpflanzen im Abendlicht am Atlantik in Frankreich

Wir hatten dieses Jahr Besuch von Freunden aus Paris und Sibille hat uns mit dem was sie in der Küche vorfand eine wunderbare, schnelle Tarte zubereitet. Ich habe sie daher Tarte Sibille getauft ;) Hier finden Sie das “Rezept”, es ist aber variabel, nehmen Sie einfach was Sie zuhause haben und ersetzen oder ergänzen Sie. Oliven, Kapern oder auch Zucchini (vorher blanchieren!), Chorizo etc. eignen sich sicher ebenso gut!

Links eine Atre mit Tomaten und roten Zwiebeln auf einem alten Holztisch, rechts Schuhregal mit verschiedenen Espadrilles

Tarte Sibille

Blätterteig
Dijon Senf
Tomaten (entkernt)
rote Zwiebel
Salz Pfeffer

Blätterteig in eine Tarte Form legen und einstechen. Mit Dijon Senf bestreichen. Tomaten entkernen, der Lange nach in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden und mit Küchenrolle gut abtrocknen. Rote Zwiebel schälen in Scheiben schneiden. Alle Zutaten auf dem Blätterteig verteilen, salzen, pfeffern und bei 200 Grad ca. 30-40 Minuten lang backen. Entweder als Aperitif oder als Vorspeise mit einem grünen Salat servieren!

Links zwei kleine Weingläser mit Rosé und je zwei Eiswürfel, rechts ein Bündel Weinrebenholz zum grillen

Dieses Jahr haben wir am Grill etwas Neues ausprobiert: Entenbrüste und ich kann Ihnen nur wärmstens empfehlen es selber auszuprobieren. Es ist köstlich! Und so einfach!

Magret de Canard au Barbecue // Entenbrust vom Grill

Entenbrüste (ca. 1 pro Person)
Fleur de Sel

Gros Sel

Bereiten Sie eine schöne heiße Glut vor, wenn möglich mit sarments (dt. einjähriges Weinrebenholz). Währenddessen das Fett der Entenbrüste im Rautenmuster einschneiden und mit Fleur de Sel einreiben. Die Entenbrüste der Länge nach Vierteln und anschließend zunächst mit der Fettseite auf den Grill legen. Danach sukzessive die restlichen Seiten à la minute anbraten. Am besten mit Ofenkartoffeln oder Purée servieren!

Aux Bulles Tipp: Sollte das Fett tropfen und sich entzünden dann nehmen Sie schnell den Rost mit dem Fleisch vom Griller und werfen Sie eine Handvoll grobes Salz in die Flammen. Das Salz löscht die Flammen ohne der Glut zu schaden ;)

Links längst geschnittene Entenbrüste auf einem Grillrost, rechts längst geschnittene Entenbrüste auf einem Holzbrett, daneben eine alte Fleischgabel und ein Weinkorken

Bonne fin de vacances les amis!

Sommer Champagner Cocktails

“Ist Champagner nicht viel zu schade um ihn für Cocktails zu verwenden?” Nun… ja, aber man darf ein bisschen Spaß haben und muss nicht immer alles all zu ernst nehmen ;) Um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen verwendet man am besten einen “einfachen” Champagner, also einen Brut ohne Jahrgang. Wir haben gemeinsam mit Gronda (www.gronda.eu) ein paar Champagner Cocktail Videos erarbeitet, die ich heute hier teilen möchte. So können Sie von jetzt an Ihren Gästen anstatt Aperol Spritz einen Cocktail servieren, den sie vielleicht so noch nie getrunken haben :)

Frische Erdbeeren in einer antiken französischen Schale auf einem schönen alten Fliesenboden

Erdbeer- Cranberry Cocktail

• 2 Erdbeeren
• 2cl Erdbeer-Sirup
• 10cl Cranberry Saft • 10cl Champagner

Schneiden Sie die beiden Erdbeeren in Scheiben und geben Sie sie mit ein paar Eiswürfeln in ein Longdrinkglas. Den Erdbeersirup und den Cranberrysaft hinzufügen und mit einem Cocktaillöffel umrühren. Füllen Sie den Champagner hinzu und fügen Sie einen Zweig Zitronengras hinzu.

Ein Gartenbeet voller frischer Minze

Kiwi Cooler 

• 2 Kiwis 
• 15 ml Minzsirup
• 8 ml Limettensaft, frisch gepresst
• 30ml Gin 
• 60-90m Champagner
• 1 kleiner Zweig frische Minze 

Die Kiwischeiben zusammen mit dem Minzsirup und dem Limettensaft in ein Tulpenglas geben. Mit dem Champagner auffüllen und mit einer Kiwischeibe und einem Zweig Minze garnieren.

Zitronen in einer antiken blauen Schüssel auf einem schönen alten Fliesenboden

Mojito Royal

• Champagner • Minze
• Limetten
• Zitronen 
• Rohrzucker 

Pro Champagnerglas eine Limetten- und eine Zitronenscheibe mit zwei Teelöffel Rohrzucker mit dem Rücken eines Löffels fest verrühren (oder zerdrücken) bis sich der Zucker aufgelöst hat. Je nach Geschmack 4-6 Minzblätter und 2 Eiswürfel hinzufügen. Zum Schluss die Gläser mit gekühltem Champagner Brut auffüllen und vorsichtig ein- zweimal umrühren.

Artischocken - auf was zu achten ist

Artischocken gehören von Anfang März bis Mitte April zu unserem Alltag. Fast jeden dritten Tag landen sie zur Freude unserer Kinder auf unseren Tellern. Viele kennen zwar Artischocken, wissen aber nicht ganz wie man sie zubereitet oder denken es sei recht kompliziert. Dabei gibt es kaum etwas einfacheres ;)

Es gibt im Wesentlichen zwei unterschiedliche Sorten: die etwas kleineren grün-violetten, italienischen und die großen hellgrünen, bretonischen Artischocken. Die großen, bretonischen Artischocken werden gedünstet und warm mit einer Vinaigrette serviert. Die kleineren, violetten Artischocken schneidet man in feine Scheiben und serviert sie (je nach Größe) roh oder in der Pfanne kurz sautiert als Salat mit Fleur de Sel, Olivenöl und Zitronensaft.

Schöne, frische Artischocken erkennt man daran, dass:

  • sie schön fest und schwer sind

  • die Blätter kräftig, fest sind und sich eher brechen als biegen lassen

  • keine schwarze Flecken auf den Blättern zu sehen sind (das wäre ein Zeichen, dass sie nicht mehr ganz frisch sind)

Wenn man Artischocken serviert, rechnet man grundsätzlich mit 1 Artischocke pro Person. Nun zur Zubereitung… Man sollte grundsätzlich den Stängel nicht abschneiden, sondern abbrechen. Ich lege die Artischocke dafür an den Rand meiner Arbeitsplatte, halte den Kopf fest und breche den Stängel mit einer schnellen Bewegung ab. So werden manche Fäden, die vom Stängel bis ins Artischockenherz reichen, mit herausgezogen. Ich breche dann die unteren, kleineren Blätter weg, bis überall nur mehr schöne große Blätter übrig bleiben. Dann gebe ich sie stehend (Blätter zeigen nach oben) in einen Kochtopf und achte dabei darauf, dass sie schön fest beisammenstehen.
Topf etwa bis 1/3 der Artischocken mit Wasser füllen, zudecken und aufkochen lassen (man kann natürlich auch einen Dampfeinsatz verwenden!). Temperatur etwas reduzieren und ca. 20-40 Minuten (je nach Größe und Festigkeit) bei geschlossenen Deckel kochen.
Um festzustellen ob die Artischocken fertig gedünstet sind nehme ich mir eine mit einer Grillzange heraus und steche mit einer Gabel unten in das Herz der Artischocke. Ist es schön weich dann nimmt man die Artischocken einzeln aus dem Kochtopf heraus und lässt sie kopfüber auf einem Teller ca. 10-15 Minuten auskühlen.

Währenddessen kann man die Vinaigrette zubereiten.
Für 4 Personen rechne ich:
1 Teelöffel Moutarde de Dijon (Dijon Senf)
3 Teelöffel Rotweinessig
9 Teelöffel Olivenöl

Man rechnet immer 1 Teelöffel Rotweinessig für 3 Teelöffel Olivenöl. Man kann so die Mengen nach Personenzahl anpassen. Das hier ist die Basisvinaigrette, wenn man Muse und die Zutaten bei der Hand hat, könnte man der Vinaigrette noch klein geschnittene Schalotten beigeben oder ein hart gekochtes Ei klein schneiden und mit der Vinaigrette verrühren.

Jeder bekommt dann eine Artischocke und eine kleine Schüssel Vinaigrette auf den Teller. Man bricht die Blätter ab und taucht den unteren Teil in die Vinaigrette. So verfährt man bis man zum „foin“, den kleinen Härchen, die das Artischockenherz bedecken, kommt. Das „foin“ wird dann (etwas mühselig, ich weiß) mit Hilfe eines Messers abgeschabt. Aber die Mühe lohnt sich: das Herz liegt nun frei! Dieses legt man nun in die Vinaigrette und schneidet es in kleine Würfel. So köstlich!!

Vier frische Artischocken in einer weißen Schüssel

Apéritif in Frankreich - Anleitung und Rezepte

L'Apéritif oder kurz l'Apéro hat in ganz Frankreich einen hohen Stellenwert. Es ist der große Moment des Tages, zwischen dem Ende aller Aktivitäten und dem Abendessen, wo alle zusammenkommen. Ein Glas Rosé oder Champagner (oder was auch immer gerne getrunken wird - mein Großvater trank zum Aperitif gerne Whiskey), Chips, saucisson sec (französische Salami) und ein paar Oliven sind die Basis der großen französischen Kultur des Aperitifs ;)

Holztisch mit in französisch eingeritzter Inschrift Oups quel Bonheur Soleil Amour Amitie

Foto @Aux Bulles

Links Eclade de Moules säuberlich aufgereite Miesmuscheln auf einem Holzbrett, rechts ein Krug Cidre mit einem Glas Cidre auf einem Holztisch

Foto @Aux Bulles

Abendstimmung in einem kleinen Hafen in Frankreich mit einem Holzsteg und zwei Boten

Foto @Aux Bulles

Je nachdem wo man sich in Frankreich befindet, werden im Westen entlang der Atlantikküste Austern, crevettes grises - Garnelen, die so klein sind, dass man sie als Ganzes isst, diverse Muscheln und Meeresschnecken (bulots) mit selbstgemachter Mayonnaise (oder weiter südlich  Aioli - Knoblauchmayonnaise) und frischem Baguette serviert, im Landesinneren (im Südwesten) diverse saucissons sec (französische Salami) und foie gras (Enten- oder Gänseleber) und im Süden diverse Oliven, salzige Tartes und tapenades z.B. Pistou (Oliven Aufstrich). Auch die Getränke unterscheiden sich, so sind im Norden Calvados, Bier oder Cidre üblich, im Westen Cognac oder Pineau des Charentes, im Süden Pastis oder ein leichter Rosé und ab Paris ostwärts serviert man Ihnen natürlich Champagner! Für Kinder gibt es landesweit "Grenadine" - ein süßer roter Sirup, der heutzutage meist nichts mehr mit Granatapfel zu tun hat ;)

Geöffnete Austern in Austerntellern  auf einem blau lackierten Tisch mit zwei kleinen Weingläsern mit Weißwein

Foto @Aux Bulles

Links Morgenstimmung an einem französischen Hafen mit kleinem LeuchttFurm, rechts Schale mit kleinen Garnelen

Foto @Aux Bulles

In Frankreich ist es durchaus üblich Freunde zum Aperitif einzuladen ohne dass diese dann zum Abendessen bleiben. In diesem Fall serviert man oft einen „apéritif dinatoire“, dabei handelt es sich um ein ungezwungenes, leichtes Abendessen, dass man im Garten, auf der Terrasse oder eben im Wohnzimmer, nicht aber am Esstisch zu sich nimmt. Dazu serviert man neben den genannten Knabbereien, leichte, schnell zuzubereitende Speisen. 

Weiter unten nun drei einfache Aperitif Rezepte, die ich vor allem jetzt im Sommer gerne machen - eines davon, die "Rilletes de Maquereau au câpres" kennen Découverte Abonnenten bereits aus der März/April Edition 2018 - die beiden anderen sind aber auch für Abonnenten neu ;)

Einmachglas mit Makrelen Brotaufstrich mit einer Scheibe Zitrone

Foto @Aux Bulles

Rillettes de Maquereau aux câpres // Makrelenaufstrich
Aperitif für 8 Personen

9 Makrelenfilets ohne Haut (notfalls aus der Dose)
150g Ziegenfrischkäse
75g Kapern
Saft einer Zitrone (Bio)
1/2 Zitrone (Bio) in feine Scheiben geschnitten
Teelöffel „piment d’Espelette“ (notfalls Paprikapulver oder Cayennepfeffer)
6 Esslöffel Olivenöl
Salz

Kapern unter fließendem, kalten Wasser waschen, abtropfen lassen und anschließend mit einem Küchenmesser in größere Stückchen hacken. Die Makrelenfilets in etwas Olivenöl (3 Esslöffel) in einer Antihaft beschichteten Pfanne ca. 2 Minuten pro Seite anbraten (sollten Sie essfertige Makrelen aus der Dose verwenden können Sie diesen Schritt auslassen). Salzen, würzen und auskühlen lassen. In einer größeren Schüssel den Ziegenfrischkäse mit einer Gabel auflockern. Die kalten Makrelenfilets mit den Fingern in den Ziegenfrischkäse zerbröckeln. Anschließend die grob gehackten Kapern, den Zitronensaft, 3 Esslöffel Olivenöl und etwas „piment d’Espelette“ hinzufügen und gut vermischen.
Die Einmachgläser befüllen und mit Zitronenscheiben und etwas „piment d’Espelette“ garnieren. Verschließen und bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren.

Mit gegrilltem Weißbrot und einem Blanc de Blancs Champagner (Extra Brut) servieren!

Bar Tabac Wand in der Provence mit Getränketafel

Foto @Aux Bulles

Blätterteig Häppchen in einer antiken französischen Schale auf einem schönen alten Fliesenboden

Foto @Aux Bulles

Chorizo ist vor allem im Südwesten Frankreich sehr beliebt und wird entweder gemeinsam mit saucisson sec in feine Scheiben geschnitten, zu frischem Baguette als Aperitif serviert oder zum Kochen verwendet. Häufig findet man Chorizo in Omelettes wieder oder eben als Belag diverser salziger Tartes. 

Feuilletée au chorizo
Aperitif für 6 Personen

1 Rolle Blätterteig
150g Chorizo

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Blätterteig ausrollen. Chorizo Scheiben auf dem Teig verteilen so dass der gesamte Teig mit Chorizo bedeckt ist. Den Teig wieder fest zusammenrollen und 20 Minuten lang in den Tiefkühler stellen. Anschließend den Teig in Scheiben schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech 20 Minuten lang backen.

Mit einem kräftigen Blanc de Noir Champagner (Brut) servieren!

Links Sukkulenten in Südfrankreich, rechts reichlich gedeckter Mittagstisch in Südfrankreich von oben fotografiert

Foto @Aux Bulles

Blätterteig mit Zwiebel und Oliven auf einem Backrost

Foto @Aux Bulles

Pissaladières ist eine Spezialität aus der Region um Nizza (siehe Tisch-Foto oben). Es handelt sich um eine Art Zwiebelkuchen, der immer mit Anchovis und schwarzen Oliven garniert wird (wer Anchovis nicht mag kann sie notfalls weglassen). Köstlich als Vorspeise zu einem grünen Salat oder eben wie hier, in kleine Stückchen geschnitten als Aperitif!

Mini Pissaladières
Aperitif für 6 Personen

1 Rolle Blätterteig (oder Pizzateig)
3 mittelgroße gelbe Zwiebel
15 Anchovis (Sardellenfilets) = ca. 30g
150g entkernte schwarze Oliven
1 TL Zucker
Olivenöl

Zwiebel fein schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl glasig andünsten. Anchovis in kleine Stückchen schneiden und nach ca. 10 Minuten (wenn die Zwiebel schön glasig sind) zu den Zwiebeln hinzufügen. Gut verrühren sodass sich die Filets auflösen. Etwas Zucker darüber streuen und bei minimaler Hitze ca. 15 Minuten karamellisieren lassen. Währenddessen den Ofen auf 200 Grad vorheizen und den Blätterteig (oder Pizzateig) ausrollen. Mit einer Gabel ein paar Mal in den Teig einstechen, damit der Teig beim Backen nicht aufgeht! Zwiebel-Anchovis Purée abkühlen lassen und auf dem Teig verteilen. Mit Oliven (und eventuell mit restlichen Filets garnieren) und 10-15 Minuten lang backen. In kleine Quadrate schneiden und lauwarm mit einem Blanc de Blancs Champagner (Extra Brut) aus der Vallée de la Marne servieren!

 

Altes Sangria Rezept aus dem Kochbuch meiner Großmutter um 1950

Foto @Aux Bulles - aus dem Kochbuch meiner Großmutter um 1950 

Rezept frühlingshafte Quiche

Heute, genau am meteorologischen Frühlingsbeginn eröffnen wir hier auf unserem Aux Bulles Blog den Frühling! Ungeachtet der Temperaturen, die sich teilweise im zweistelligen Minusbereich bewegen, ungeachtet des Windes, der alles noch kälter erscheinen lässt und ungeachtet des Schnees, der die ersten Knospen wieder bedeckt hat. Noch gibt es keine Spargel oder sonst viel frisches Gemüse, noch begnügen wir uns mit Äpfel, Birnen oder Kiwis und Bananes aus Übersee, aber die Zeit des frischen (und geschmackvollen!) Gemüses und der frischen, süßen Früchte ist in Reichweite!

Bis dahin heißt es improvisieren, zum Beispiel mit dieser Quiche, die schon durch ihr frisches Aussehen den Frühling auf den gedeckten Tisch zaubert :)

Blick auf eine Quiche mit frischen Kräutern auf einem Holzbrett

Quiche mit Roquefort und frischen Kräutern
für 4 Personen

Blätterteig
150g Roquefort (oder milder Gorgonzola)
20cl Sahne
20cl Milch
3 Eier
1 Bund frischer Kräuter (z.b. Petersilie, Schnittlauch, Basilikum etc.)
Salz, Pfeffer

Den Ofen auf 200 Grad vorwärmen. Blätterteig in eine Tortenform legen und mit einer Gabel ein paar Mal einstechen. Die Kräuter waschen und fein hacken. In einer Schüssel die Eier gemeinsam mit der Sahne und der Mich verquirlen, salzen und pfeffern und die kleingehackten Kräuter unterrühren. Den Roquefort in kleine Stücke schneiden (oder mit den Fingern zerbröseln) und auf den Teig verteilen. Die Ei-Sahne-Milch- und Kräutermischung vorsichtig über den Roquefort gießen. Die Quiche bei 200 Grad (gegebenenfalls auf 180 Grad reduzieren) ca. 40 Minuten lang backen. Lauwarm mit einem knackigen grünen Salat und einem Glas Brut Champagner servieren!

Quicheteig in Tortenform mit Roquefort Würfel und Quichteig wird meiner einer Gabel eingestochen
Frisch geschnittene Kräuter, Petersilie, Schnittlauch

Weihnachtlicher Champagnercocktail

Sobald Weihachten näher kommt gehen wir alle durch ähnliche Emotionen... Geschenke finden und kaufen, den Christbaumschmuck und die Weihnachtsdekorationen aus dem Keller oder dem Dachboden holen, einen halbwegs passablen Baum finden und kaufen (natürlich soll er groß, dicht und regelmäßig sein), wer kommt zu wem und in welcher Konstellation und dann die alles entscheidende Frage: was werden wir essen? Wir sprechen zwar immer von Weihachten, aber es sind ja mehrere Feste, mehrere Feiertage, die entsprechend gefeiert gehören: der 24. Dezember, der 25. Dezember, der 26. Dezember, dann der 31. Dezember und schließlich der 6. Januar. In Frankreich gehört zu jedem dieser Tage auch ein eigenes Menu. Natürlich ist dieses von Familie zu Familie und von Region zu Region unterschiedlich, aber ein gewisser roter Faden zieht sich durch. Der Truthahn, die Gans, die Wachteln, das Perlhuhn, der Kapaun oder auch die Jakobsmuscheln gehören eindeutig zum 24. oder 25. Dezember. Zum 31. Dezember gehören Austern, "plateau de fruits de mer" (Meeresfrüchte Platte), Gänseleber und natürlich Champagner, Champagner, Champagner :)

Wir machen es uns einfacher, am 24. Dezember gibt es köstlichen geräucherten Lachs mit Champagner (was sonst?) und da das große Familienessen (wofür ich heuer nicht zuständig bin) erst am 26. Dezember stattfindet und ich heute am Markt französische Flugentenbrüste gefunden habe, gibt es am 25. Dezember "magret de canard". Diese werde ich mit einer Orangen-Honig Sauce servieren, um diesem traditionell eher rustikalen Gericht eine gewisse Festlichkeit zu verleihen. Wenn es mir so gelingt wie ich es mir vorstelle, wird sich dieses Rezept schon in ein paar Wochen hier wiederfinden! Mal sehen, ob ich einen Champagner finde der dazu passt ;)

Champagner Cocktail Glaskrug gefüllt mit Rosmarin, frischen Cranberries, Apfelscheiben und Orangenscheiben, dahinter Weingläser mit einem Rosmarinzweig
Champagner Cocktail vier Gläser gefüllt mit Champagner, frischen Cranberries, einem Rosmarinzweig, Apfelscheiben und Orangenscheiben, rechts Hagebutten im Winter

Heute gibt es nur ein kleines Rezept, aber es hilft Ihnen vielleicht in Ihren Vorbereitungen, denn Sie können diesen weihnachtlichen Champagner Cocktail ein paar Stunden vor Eintreffen Ihrer Gäste zubereiten und dann im Kühlschrank aufbewahren. Kurz vor dem Servieren gießen Sie dann noch den Champagner hinzu et voilà, Ihre Gäste werden begeistert sein!!

Weihnachtlicher Champagner Cocktail
6 Gläser

1 Blutorange (unbehandelt)
1 Orange (unbehandelt)
1 Zitrone (unbehandelt)
2 Äpfel (am besten Rot und Grün)
Eine Handvoll frischer Cranberries
6 frische Rosmarin Zweige
500ml Traubensaft
1 Flasche Champagner Brut

Die Blutorange, die Orange, die Zitrone und die Äpfel waschen, abtrocknen, in dünne Streifen schneiden und in einen Glaskrug geben. Die frischen Cranberries und die Rosmarin Zweige hinzufügen und mit Traubensaft aufgießen. Kurz vor dem Servieren mit gekühltem Champagner vorsichtig (!) aufgießen und sofort servieren!

Seit gestern Abend bin ich damit beschäftigt eine gute Alternative zu "Leise rieselt der Schnee", "Jingle Bells" und "Last Christmas" zu finden. Langsam komme ich voran; ein bisschen was französisches, Elvis Presley, natürlich Frank Sinatra und ja, ein paar Klassiker habe ich auch gefunden. Für alle, die es interessiert hier unsere Spotify Playlist: "Noël Aux Bulles".
Beim Zusammenstellen dieser Liste sind mir zwei Fotos eingefallen, die ich vor ein paar Wochen in einem alten Fotoalbum meiner Mutter gefunden habe. Auf dem Foto links sieht man meine Großeltern tanzen, auf dem Rechten meine Mutter und meine Tante unter ihrem französisch-marrokanischen Weihnachtsbaum. Beide Fotos passen gut zur Musik, die ich ausgewählt habe und auch zu meiner diesjährigen Weihnachtstimmung ;)  

Von ganzem Herzen MERCI für Ihre Treue und für all das Vertrauen, dass Sie uns entgegenbringen! Très joyeux Noël, frohe und erholsame Feiertage, voller Freude und Liebe!!

Aux Bulles Sommerrezepte - Marillen

Eine Vorspeise, eine Hauptspeise und eine süße Nachspeise... Marillen passen einfach zu jedem Gang ;) Und dazu ein Gläschen Champagner, was gibt es besseres um den Sommer zu feiern?

Salade d'abricots grillé // Salat mit gegrillten Marillen, Parmaschinken, Basilikum und Rucola
(Vorspeise für 4 Personen)

8 große und reife Marillen
8 Scheiben Parmaschinken
1 Burrata oder 1 Mozzarella (250g)
Rucolasalat (ca. 60g)
1 Esslöffel Zitronensaft
6 Esslöffel Olivenöl (und 1 Esslöffel für die Marillen)
10 Basilikumblätter

Die Marillen in die Hälfte teilen, den Kern entfernen und mit Olivenöl einpinseln. Ca. 5 Minuten am Griller oder in einer Grillpfanne grillen. Auskühlen lassen. Die Burrata (oder den Mozzarella) je nach Geschmack in Stückchen oder in Scheiben schneiden.
Richten Sie die Teller an: zuerst den Rucolasalat, dann die Marillen, den Parmaschinken und die Burrata (oder den Mozzarella). Zitronensaft und Olivenöl darüber träufeln. Mit Basilikumblätter garnieren und sofort servieren. Herrlich zu einem leichten Blanc de Blancs Champagner ;)

Reife Marillen in einer Schüssel mit ein paar Marillenblätter
Links frisch gewerteter Rucola auf einem schönen Fliesenboden, rechts ein Gericht mit Rucola, Marillen und Prosciutto

Filet de poulets aux abricots // Hühnerfilet mit Marillen und Rosmarin
(Hauptspeise für 4 Personen)

800g Hühnerfilet
8 reife Marillen
2 Zweige Rosmarin
3 Teelöffel Butter
2 Teelöffel Marillenmarmelade
200ml Hühnerbrühe
Salz und Pfeffer

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Butter in einer Pfanne schmelzen lassen und die Hühnerfilets auf allen Seiten ca. 2 Minuten lang anbraten. Ein Teelöffel Butter in eine  ofenfeste Form geben, die Hühnerfilets hinzugeben, salzen und pfeffern und für 20 Minuten bei 180 Grad garen. Die Marillen in die Hälfte teilen, entkernen und in die Pfanne geben. Bei geringer Hitze ca. 2. Minuten lang ohne umzurühren anbraten. Die Marillen aus der Pfanne nahmen und zur Seite stellen. Nun die Hühnerbrühe mit 2 Esslöffel Marillenmarmelade in die Pfanne geben, die Rosmarin Zweige hinzufügen und bei geringer Hitze auf ca. die Hälfte reduzieren lassen.
Die Hühnerfilets in dicke Scheiben schneiden und auf einem großen Servierteller auflegen. Mit den gebratenen Marillen und der reduzierten Sauce servieren. Bon Appetit!!

Links Servierteller mit Hühnerfilet mit Marillen und Rosmarin, rechts Blick in eine Küche auf der Arbeitsplatte aufgeschnittene Marillen

Clafoutis aux abricots // Marillen Clafoutis
(Nachspeise für 4 Personen)

ca. 800g Marillen (Die Marillenhälften sollen eine Tarteform vollständig bedecken)
4 Eier
60g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
Prise Salz
1 Esslöffel Öl
200ml Milch
100g Mehl

Ofen auf 200 Grad vorheizen. Eine Tarteform mit Backpapier auslegen oder mit Butter ausstreichen und mit Mehl ausstäuben. Die entkernten und in der Hälfte geteilten Marillen in die Tarteform legen, wobei die Marillen die gesamte Backform bedecken sollten!
In einer großen Schüssel die Eier mit dem Zucker, dem Vanillezucker, der Prise Salz und dem Öl gut vermischen. Unter ständigem Rühren die Milch und anschließend das Mehl hinzufügen.
Langsam über die Marillenhälften gießen und für 15 Minuten bei 200 Grad und anschließend für weitere 30 Minuten bei 180 Grad backen.
Lauwarm, gegebenenfalls mit etwas Staubzucker servieren!

Aufgeschnittene Marillenhälften in einer Tortenform
Fertig gebackenes Marillen Clafoutis auf einem Steinboden mit einem weißen Geschirrtuch daneben

Aux Bulles Sommerrezepte - Kirschen

Vor ein paar Tagen hat unsere Nachbarin beschlossen die reifen Kirschen ihres wunderschönen Kirschbaumes zu ernten. Da es so viele waren und sie ihn sowieso kleiner haben wollte, wurden kurzerhand ganze Äste abgeschnitten. Da sie selber regelrecht in Kirschen unterging bot sie uns an soviel Kirschen zu ernten wie wir Lust hatten. Unsere Kinder waren natürlich mit Eifer bei der Sache und brachten an einem Nachmittag mehrere Äste voller Kirschen mit nach Hause. Nachdem ich 12 Töpfe Marmelade eingekocht hatte, blieben mir immer noch einige Kilo Kirschen übrig und so sehr wir Kirschmarmelade lieben, hatte ich keine große Lust mehr auf weitere Stunden Entkernen, Gläser sterilisieren und Einkochen... So gab es die kommenden Tage Clafoutis, ein herrlicher französischer Kirschkuchen (wo man die Kirschen nicht entkernen muss!) und sautierte Kirschen mit Eis. Clafoutis ist wirklich mein Lieblingskuchen, vielleicht weil es ihn nur ein paar Monate im Jahr gibt, vielleicht aber auch einfach weil ich Kirschen so liebe. Es gibt viele unterschiedliche Rezepte, das hier ist mein Favorit, denn es gelingt immer egal welche Kirschen man verwendet ;)

Clafoutis
(französischer Kirschkuchen - für ca. 6 Personen)

ca. 1kg Kirschen (die Kirschen sollen eine Tarteform vollständig bedecken)
4 Eier
60g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
Prise Salz
1 Esslöffel Öl
200ml Milch
100g Mehl

Ofen auf 200 Grad vorheizen. Eine Tarteform mit Backpapier auslegen oder mit Butter ausstreichen und mit Mehl ausstäuben. Die nicht entkernten (oder entkernten, je nach Belieben) Kirschen in die Tarteform legen, wobei die Kirschen die gesamte Backform bedecken sollten!
In einer großen Schüssel die Eier mit dem Zucker, dem Vanillezucker, der Prise Salz und dem Öl gut vermischen. Unter ständigem Rühren die Milch und anschließend das Mehl hinzufügen.
Langsam über die Kirschen gießen und für 15 Minuten bei 200 Grad und anschließend für weitere 30 Minuten bei 180 Grad backen.
Lauwarm, gegebenenfalls mit etwas Staubzucker servieren!

Links Kirschen Nahaufnahme, links Kirschen in einer mit Backpapier bedeckten Tortenform daneben Zweige voller Kirschen
Links Zweige voller Kirschen auf einem Holzbrett, rechts fertig gebackenes Clafoutis mit Kirschen auf einem Steinboden

Das Rezept der sautierten Kirschen stammt von einer Freundin aus Paris. Hier ist die süße Version mit Pistazieneis. Mit etwas weniger Zucker (100g statt 200g) und Porto statt Rhum kann man die sautierten Kirschen auch zu gegrillter Entenbrust (Magrets de Canard) servieren!!

Poêlées de cerises au romarin
(Nachspeise für 8 Personen)

1kg Kirschen
100g Butter
200g Zucker
2-3 Rosmarinzweige
4cl Rum
Pistazieneis

In einer Pfanne die Butter schmelzen lassen. Die Kirschen gemeinsam mit dem Zucker und den Rosmarinzweigen 3-4 Minuten sautieren und anschließend mit Rum flambieren.
Lauwarm mit Pistazieneis servieren!

Links Pfanne mit Kirschen und Rosmarin auf einem blauen Tischtuch, rechts Teller mit Kirschen, Rosmarin und einer Kugel Pistazieneis

Champagnerverkostung - les Soirées Aux Bulles

Während ich diese Zeilen schreibe, sind schon zwei Soirées Aux Bulles vergangen. 36 wunderbare Menschen waren bei uns, haben mit uns Champagner verkostet, Austern gegessen, gelacht, geplaudert, Neues über Champagner gelernt und oft erstmals einen Champagner Winzer kennengelernt. Sie haben ihm Ihre Fragen stellen können und so einen neuen, tieferen und vor allem persönlicheren Einblick in die Herstellung von Champagner bekommen. 

Wir hatten eigentlich nicht geplant über unsere Soirée Aux Bulles zu schreiben, aber es war eine so schöne Erfahrung für uns, dass wir hier ein paar Impressionen teilen möchten! Diese beiden Soirées waren für uns eine wunderbare Gelegenheit unterschiedliche Menschen kennenzulernen, die wir sonst vielleicht nie kennengelernt hätten und diese Champagner- und Frankreichliebhaber zu empfangen. Wir haben noch vor viele weitere Soirées Aux Bulles zu veranstalten, wieder mit Champagner Winzer und wieder mit kleinen französischen Häppchen ;) Und da die Austern so gut angekommen sind werden wir diese sicher wieder einmal bestellen, aber wir haben noch viele andere Ideen im Hinterkopf, z.B. Champagner & Fois Gras (wir kennen einen sehr guten Fois Gras Produzenten!) oder Champagner & Käse (wir kennen auch einen tollen Fromager!)... Es bleibt also spannend und bzgl. Terminen halten wir Sie mit unserem Journal Aux Bulles auf dem Laufenden!

Champagnerverkostung mit weißer Tischdecke gedeckter Tisch, je Platz eine Papierunterlage zum ankreuzen darauf vier Champagnergläser in der Mitte zwei brennende Kerzen und Efeu als Dekoration
Im Vordergrund Champagnerkühler mit vier Flaschen Champagner dahinter lange Tafel mit weißer Tischdecke, in der Mitte Efeu als Dekoration, weiße Kerzen, seitlich sitzen Menschen mit je vier Gläser vor sich
Gedeckter Tisch, blau weißer Teller auf dem eine Glasschale mit einem Lachstatar steht. Vor dem Teller vier Champagnergläser dahinter  dahinter ein silberner Chamapgnerkühler

Weiter unten finden Sie unsere Aux Bulles Spotify Playlist, den Link zu "unserem" Austern Produzenten, falls Sie Ihre Freunde einmal überraschen (und beeindrucken!) möchten und frische Austern aus Frankreich bestellen möchten, sowie das Rezept unserer beliebten (und wirklich einfach zuzubereitenden) Quiche Lorraine.

Soirée Aux Bulles Playlist mit Yves Montand, Charles Trenet, Jaques Dutronc, Ella Fitzgerald, Louis Prima, Django Reinhard u.s.w. ;)

Für eine Champagnerverkostung gedeckter Tisch, je Platz vier Champagnergläser in der Mitte lila Blumen und Kerzen
Links Champagnerverkostung mit Austern Austern werden gerade geöffnet, rechts eine lange schön gedeckte Tafel mit Kerzen und im Vordergrund sechs Flaschen Champagner in einem Chamapgnerkühler

Les Huitres: bestellt bei Huitres Pigeonnier, einem Austernproduzenten aus der Charente Maritime und das Beste dabei... sie liefern mit Fedex innerhalb von max. 48 Stunden nach Österreich!

La Quiche Lorraine
(Hauptspeise für 4 Personen)

Für den Quiche Teig

250g Mehl (Universal)
100g kalte Butter
etwas kaltes Wasser
1 Eigelb
eine Prise Salz

Für die Fülle

Speck (mit möglichst wenig Fett und in kleine Stückchen geschnitten)
1 große Zwiebel (in dünne Streifen geschnitten)
ein Teelöffel Butter
3 mittelgroße Eier
200ml Milch
100ml Sahne
eine Prise Salz

Rechts Quiche Teig mit Zwiebel und Speck in einer Tortenform, rechts ausgerollter Quiche Teig auf einem Holzbrett mit einem Nudelwalker
Fertig gebackene Quiche Lorraine auf einem Holztisch darunter ein weißes Küchentuch

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Zuerst den Quiche Teig vorbereiten. Ich empfehle den Teig selber zu machen, denn es ist wirklich einfach und schmeckt um so vieles besser ;) Dafür mit den Händen das Mehl mit der gewürfelten Butter zerreiben. Eine Prise Salz, das Eigelb und einen Schuss kaltes Wasser hinzufügen. Alles gut vermischen so dass nach und nach eine schöne Teigkugel entsteht. Ausrollen und in eine runde Tortenform legen. Ein paar mal mit einer Gabel einstechen und kühl stellen.
Den Speck in kleine Stückchen schneiden, in einer mittelgroßen Pfanne erhitzen und bei mittlerer Hitze kurz anbraten lassen. Den gebratenen Speck in eine kleine Schüssel geben und zur Seite stellen, das überschüssige Fett jedoch in der Pfanne behalten. Zwiebel in dünne Streifen schneiden, im überschüssigen Fett und mit einem Teelöffel Butter bei mittlerer Hitze andünsten und zur Seite stellen.
Die 3 Eier gemeinsam mit der Milch, der Sahne und der Prise Salz gut vermengen und beiseite Stellen. Die Zwiebel gemeinsam mit dem Speck auf dem Teigboden verteilen, vorsichtig mit der Eier/Milch/Sahne Masse übergießen und bei 180 Grad ca. 30 Minuten lang backen. Mit einem frischen grünen Salat servieren. Bon appétit!

Wie feiert man Weihnachten in Frankreich?

Wie feiert man Weihnachten in Frankreich? Das beginnt schon einmal mit der Adventszeit. Diese ist in Frankreich eigentlich nicht vorhanden. Der Adventskranz ist zwar (mit oder ohne Kerzen) immer öfter in französischen Haushalten zu finden, gilt aber eher als vorweihnachtliche Dekoration. Das, in Österreich übliche Anzünden der jeweiligen Kerzen an den Adventssonntagen habe ich in Frankreich (auch in katholischen Familien) nie gesehen. Auch das vorweihnachtliches Kekse backen, der Adventskalender für die Kleinen oder Nikolaus und Krampus sind in Frankreich eigentlich unbekannt.
Dafür wird der Weihnachtsbaum meist schon Anfang Dezember aufgestellt. Dieser blinkt und glitzert dann in allen Farben bis zum 26. Dezember. Dann ist wieder Schluss mit der Weihnachtstimmung, denn der 26. Dezember ist ein normaler Arbeitstag.

Auch der 24. Dezember ist noch ein ganz normaler Arbeitstag. Die Kinder gehen zur Schule und die Geschäfte sind bis 18h (oder gar 20h) geöffnet. Weihnachten beginnt dann für gläubige oder sagen wir traditionsbewußte Familien mit der Christmette, die meist am frühen Abend stattfindet. Dann geht es zum eigentlichen Festakt: "le Réveillon", ein Festessen à la française! Dieses familiäre Weihnachtsessen im Restaurant oder zuhause hat einen sehr hohen Stellenwert und es geht dabei eher ausgelassen fröhlich, als besinnlich zu :)
Die traditionellen Speisen sind vor allem Austern, Fois Gras und ein mit Maronen gefüllter Truthahn, aber auch Meeresfrüchte, Jakobsmuscheln, Ente à l'Orange, oder Kapaun werden gerne serviert. Natürlich immer mit Wein und Champagner und natürlich werden zum Abschluss Käse und Desserts serviert.

Selbstverständlich darf dann auch die symbolträchtige "bûche de Noël" nicht fehlen. Die "bûche de Noël" ist eine ganz besondere Tradition in Frankreich. Dieser besondere Weihnachtskuchen, eine mit creme gefüllte Biskuitrolle, heißt nicht umsonst bûche, also “Holzscheit” oder “Stamm”, denn genau so sieht er auch aus. Aber es gibt auch noch einen Grund für seinen Namen. Früher hat man auf dem Land in den kalten Nächten zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel einen Holzscheit im Kamin verglimmen lassen und anschließend die Asche auf den Feldern verstreut, um diese so fruchtbar zu machen. Aus dieser Tradition entstand dann symbolisch das Holzscheit aus Biskuitteig, das heute untrennbar mit Weihnachten in Frankreich verbunden ist und den krönenden Abschluss des Weihnachtsabends bildet.

Der eigentliche Feiertag ist der 25. Dezember. In der Nacht zum 25. Dezember kommt der Père Noël (dt. Vater Weihnacht) und legt die Geschenke in die, von den Kindern bereitgestellten Stiefel oder unter den Weihnachtsbaum. Und während die Kinder am Vormittag mit dem Auspacken der Geschenke beschäftigt sind, bahnt sich in den Küchen schon das zweite Festessen an. Wer die Gänseleber und den Truthahn (oder den Kapaun oder die Ente) bereits am 24. Dezember aufgetischt hat, wird am 25. Dezember z.B. Austern und gratinierte Jakobsmuscheln servieren. Wieder gibt es mehrere Gänge, wieder dauert das Essen ewig (ich weiß wovon ich rede!), die Champagnerkorken fliegen, die besten Weine werden aus dem Keller geholt und nach ein paar Stunden gehen die Gäste wieder satt und zufrieden nachhause.

Verschiedene Christbaumschmuck, rote Christbaumkerzen, Holzschmuck, Strohsterne
Hausgemachte kandierte Orangenschalen in einer antiken französischen Schale auf einem Holztisch

Orangettes aux sucre // kandierte Orangen in Zucker

4 Bio Orangen (ungespritzt und ungewachst)
Wasser
Zucker

Die Orangen gut waschen, trocknen und die beiden Enden mit einem scharfen Küchenmesser wegschneiden. Die Orangen der Länge vierteln, vom Fruchtfleisch und der weißen Haut befreien und in ca. 1 cm dünne Scheiben schneiden.
Die Orangenscheiben in warmes Wasser legen und aufkochen lassen. 10 Minuten köcheln lassen, abseihe und das Ganze von Neuem beginnen. Orangenscheiben in warmes Wasser lagen, aufkochen lassen und 10 Minuten köcheln lassen, abseihen. Wiederholen Sie diese Prozedur insgesamt 3 mal.
Nach dem dritten abseihen, die Orangenschalen wiegen und mit der exakt gleichen Menge an Zucker in eine Pfanne geben. Mit Wasser bedecken und 30 Minuten köcheln lassen. Das restliche Wasser abseihen, die Orangenschalen etwas auskühlen lassen und in Staubzucker rollen. Eine Nacht an einem kühlen Ort trocknen lassen. 
Am folgenden Tag können Sie die Orangettes entweder gleich genießen oder noch in dunkle Schokolade tunken. Schmelzen Sie dafür Kochschokolade mit etwas Butter in einem kleinen Kochtopf und tunken Sie die Orangenschalen nach und nach hinein!

Merci Kuvert von Aux Bulles mit Champagnerkorken und Christbaumschmuck auf einem Holztisch