Weihnachtsrezepte Aux Bulles Klassiker

Als ich angefangen habe diesen Beitrag zu schreiben war es so richtig weihnachtlich! Es hatte in der Nacht geschneit, die Kinder waren im Park rodeln und haben anschließend die Krippe aus dem Keller geholt. Ich hatte einen Berg Lebkuchenteig zum auskühlen am Balkon und im Hintergrund spielten altmodische amerikanische Weihnachtslieder. Mittlerweile ist der Schnee geschmolzen, die Lebkuchen längst gegessen, aber dafür alle Päckchen verpackt und die meisten Einkäufe erledigt. Wie letztes Jahr möchte ich hier ein paar meiner liebsten Weihnachtsrezepte mit Ihnen teilen. Vielleicht wird das eine oder andere Rezept ja auch einmal Teil Ihrer Weihnachtstradition! Und damit die Weihnachtsstimmung so richtig aufkommt habe ich auch unsere Noël Aux Bulles Playlist bearbeitet und ergänzt!

Spotify Playlist - Noël Aux Bulles

Spotify Playlist - Noël Aux Bulles

Früchtebrot

Ich habe dieses Rezept vor Jahren in einem israelischen Kochbuch gefunden und mache es seither jedes Jahr (mehrmals) vor Weihnachten. Ich verschenke es auch gerne da es, in Backpapier eingewickelt hübsch aussieht und vor allem lange haltbar ist!

Zutaten
(für eine Kastenform)

60g Mehl
60g Zucker (ev. Rohrzucker)
3 Eier
200g gemischte getrocknete Früchte (z.B. Pflaumen, Aprikosen, Rosinen, Feigen, Papaya, Cranberries...)
200g gemischte Nüsse (z.B. Walnüsse, Pekannüsse, Haselnüsse, Mandeln...)
1/2 TL Zimt
1/4 TL Muskat
1 kleine Prise gemahlene Nelken

Den Ofen auf 160 Grad vorheizen. Zucker und Eier schaumig schlagen und die Gewürze separat mit dem Mehl vermischen. Die größeren Früchte (Aprikosen, Pflaumen, Papaya) grob hacken und mit den restlichen Früchten und Nüssen zum Zucker-Eier Gemisch geben und gut vermischen. Anschließend unter ständigem Rühren Mehl mit den Gewürzen hinzufügen.
In eine gefettete (oder mit Backpapier ausgelegte) Kastenform geben und ca. 30 Minuten bei 160 Grad backen bis der Kuchen goldbraun ist.
Vollständig abkühlen lassen und mit einem Brotmesser in dünne Scheiben schneiden, mit etwas Butter zum Bestreichen servieren. Unangeschnitten ist das Früchtebrot (am besten in einem sauberen Tuch oder in Backpapier gepackt) eine gute Woche haltbar.

Nahaufnahme Früchtebrot mit Nüssen auf einem Holzbrett

Lebkuchen (Rezept von Frau Jahn)

Ein Rezept aus dem Weihnachtsbäckerei Kochbuch meiner Tiroler Oma und meiner Meinung nach das beste Lebkuchenrezept! Denn die Lebkuchen sind saftig, nicht zu süß und werden vor allem nicht hart - einfach perfekt!

Zutaten
(für ca. 6 Bleche!)

600g Mehl mit 10g Natron vermischt
400g Rohrzucker
3 ganze Eier
250g Honig
1 Messerspitze Nelken
2 Messerspitzen Zimt

Eier und Zucker schaumig schlagen, Honig in einem kleinen Topf erwärmen und zum Eier-Zucker Gemisch hinzufügen. Mehl mit Natron vermischen und nach und nach in die Eier-Zucker Mischung einrühren. Teig etwas kneten und anschließend auskühlen lassen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswalken und Formen ausstechen. Bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten backen.

Wenn Sie die Lebkuchen glasieren möchten, dann vermischen Sie einfach Eiklar mit Staubzucker und etwas Zitronensaft zu einer dickflüssigen Paste und bestreichen Sie die abgekühlten Lebkuchen mit Hilfe eines kleinen Pinsels.

Links ein handgeschriebenes Lebkuchenrezept meiner Oma, Lebkuchen auf einem Backpapier rechts frisch aus dem Ofen
Zwei handgeschriebene Weihnachtsrezepte von meiner Oma

Alle Jahre wieder… Gebeizter Lachs

„Lachs, geräuchert oder gebeizt gehört eindeutig zu meinen Lieblingsspeisen! Da man den Lachs ein paar Tage vorher zubereitet und anschließend einfach im Kühlschrank aufbewahrt finde ich es das perfekte Gericht für den 24. Dezember! Kühlschrank auf, Lachs fein aufschneiden, dazu ein gutes Weißbrot und ein (oder mehrere) Gläser Champagner, herrlich!”


Zutaten
(Aperitif oder Vorspeise für 6 Personen)

1 Lachsfilet mit Haut (ca. 500g)
500g Salz
500g Zucker
1 Bund frischer Dill
Rosa Beeren grob gehackt

Beginnen Sie die Vorbereitungen 2 Tage vor dem Servieren, denn der Lachs sollte mindestens 12 Stunden in der Zucker-Salz Mischung marinieren. Kaufen Sie bei Ihrem Fischhändler ein schönes Lachsfilet ohne Gräten aber mit Haut. Das Lachsfilet unter kaltem Wasserstrahl waschen und mit einer Küchenrolle gut abtrocknen. Salz und Zucker in einer flachen (wenn geht rechteckigen) Schüssel verrühren. Den Lachs mit der Haut nach oben (!) auf das Salz-Zucker Gemisch legen, etwas flach drücken und darauf achten, dass auch die Ränder gut mit dem Salz-Zucker Gemisch bedeckt sind. Mit Frischhaltefolie abdecken min. 12 Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Servieren aus der Salz-Zuckermasse nehmen, unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenrolle gut abtrocknen. Mit einem scharfen Messer die Haut vorsichtig entfernen. Pfefferkörner in einem Mörser zerstossen, Dill waschen und klein hacken. Eine Frischhaltefolie in der Größe des Lachsfilets auslegen, die Pfefferkörner und den gehackten Dill darauf verteilen. Das Lachsfilet darauf legen, gut einwickeln und bis zum servieren im Kühlschrank aufbewahren. Kurz vor dem Servieren mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden und mit Weißbrot und einem Blanc de Blancs Champagner (am besten Extra Brut) servieren!

Nahaufnahme hausgemachter gebeizter Lachs mit Dill und rotem Pfeffer

Von ganzem Herzen un très joyeux Noël les amis!!!

Weihnachtsrezepte

Da wir in der Weihnachtszeit traditionell immer auf der Suche nach neuen Rezepte sind, möchte ich heute ein paar meiner Lieblings- Weihnachtsrezepte mit Ihnen teilen. Wobei ich besonders den gebeizten Lachs liebe! So wie das “Nougat de Noël - ist es nicht nur wunderschön anzusehen sondern auch wunderbar im Vorhinein zuzubereiten! Gerade zu Weihnachten ist es herrlich zumindest ein Gericht bereits vorbereitet zu haben, welches man nur noch elegant aus dem Gefrierfach, dem Kühlschrank oder anderswo hervorholen muss. Und damit Sie sich auch um die musikalische Untermalung keine Gedanken machen müssen finden Sie hier unsere Aux Bulles Weihnachts-Playlist :)

Saumon Gravlax / Gebeizter Lachs
Vorspeise für 6 Personen

„Lachs, geräuchert oder gebeizt gehört eindeutig zu meinen Lieblingsspeisen während der Feiertage! Dieses herrliche Rezept ist von Laurence, einer französischen Freundin und begnadeten Köchin aus dem Südwesten Frankreichs.“

Zutaten
1 Lachsfilet mit Haut (ca. 500g)
500g Salz (fein oder grob)
500g Zucker
1 Bund frischer Dill
2 EL Rosa Beeren

Beginnen Sie die Vorbereitungen 2 Tage vor dem Servieren, denn der Lachs sollte mindestens 12 Stunden in der Zucker-Salz Mischung marinieren. Kaufen Sie bei Ihrem Fischhändler ein schönes Lachsfilet mit Haut. Falls das Filet noch nicht entgrätet ist, dann bitten Sie Ihren Fischhändler das für Sie zu übernehmen. Lachsfilet unter kaltem Wasserstrahl waschen und mit einer Küchenrolle gut abtrocknen. Salz und Zucker in einer Schüssel verrühren und einen Teil davon in eine rechteckige Schüssel (das Lachsfilet sollte genügend Platz haben) geben. Den Lachs mit der Haut nach unten auf das Salz-Zucker Gemisch legen. Dill waschen und fein hacken. Rosa Beeren grob zerstossen und mit dem gehackten Dill vermischen. Die rosa Beeren/Dill Mischung auf den Lachs verteilen und vorsichtig mit dem restlichen Zucker-Salz Gemisch bedecken. Mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 12 Stunden kühl stellen.

Vor dem Servieren den Lachs aus der Salz-Zuckermasse nehmen, unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenrolle gut abtrocknen. Mit einem scharfen Messer die Haut vorsichtig entfernen und das Filet in dünne Scheiben schneiden. Mit Weißbrot und einem Blanc de Blancs Champagner (am besten Extra Brut) servieren!

Hausgemachter gebeizter Lachs mit frischem Dill und rotem Pfeffer

Pommes surprises
(Nachspeise für 6 Personen)

“Diese schöne und raffinierte Bratapfel Variante ist eine Hommage an die kalte Jahreszeit und versetzt uns sofort in weihnachtliche Stimmung!”

Zutaten
Für die Fülle:
6 schöne feste rote Äpfel (z.B. Gala)
je 50g getrocknete Feigen und Aprikosen
je 25g Mandeln, Walnüsse, Pistazien (ungesalzen!)
1 Vanilleschote
1 Teelöffel Zimt
20g Butter
30g Honig (je nach gewünschter Süße)

Für das Karamell:
60g Zucker
30g salzige Butter
100g Crème fraiche

Die Äpfel: Ofen auf 170 Grad vorheizen. Äpfel waschen und trocknen. Die Deckel abschneiden und die Äpfel mit einem Kugelausstecher vorsichtig aushölen. Das Fruchtfleisch zur Seite stellen. Die Apfeldeckel und die Apfelschälchen mit geschmolzener Butter bestreichen und anschließend in einem flachen Teller mit Kristallzucker wenden, so dass es aussieht als wären die Äpfel mit Raureif bedeckt. In einer feuerfesten Form 10 Minuten lang backen.
Die Fülle: die getrockneten Früchte und Nüsse grob hacken. Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark vorsichtig herausschaben. Butter in einer Pfanne schmelzen lassen, das Fruchtfleisch, die getrockneten Früchte und die Nüsse kurz anbraten. Mit Zimt, Vanillemark und Honig abschmecken.
Das Karamell: salzige Butter mit Zucker in einem kleinen Topf schmelzen lassen bis der Zucker karamellisiert und eine schöne hellbraune Farbe erhält. Hitze reduzieren und vorsichtig (!) in mehreren Schritten (!) unter ständigem Rühren die Crème fraiche hinzufügen.
Die Äpfel aus dem Ofen nehmen, mit der Fülle befüllen und dem Deckel verschliessen. Mit dem Karamell anrichten und sofort servieren!

Bratäpfel mit verschiedenen getrockneten Früchten und außen mit Zucker glasiert

Le Nougat de Nöel
(Nachspeise für 6-8 Personen)

“Dieser köstliche Kuchen begleitet seit Jahren unsere weihnachtlichen Festessen. Denn abgesehen von der Köstlichkeit dieses Rezepts liegt der große Vorteil dieser Nachspeise darin, dass man sie zum Festessen einfach nur mehr aus dem Tiefkühler holen muss...”

Zutaten
4 Eiweiß
500g Sahne
200g Honig
250g Nüsse (Haselnüsse, Pistazien und Mandeln)
50g helle Rosinen
100g Aranzini (kandierte Orangenstückchen)
100g kandierte Kirschen

Die Nüsse und kandierten Kirschen klein hacken und gemeinsam mit den kandierten Orangenstückchen und den Rosinen zur Seite stellen. Sahne in einem großen (!) Behälter steif schlagen und kühl stellen. Eiweiß steif schlagen und zur Seite stellen. Honig in einem kleinen Topf erhitzen bis er schön flüssig ist und anschließend unter ständigem Rühren zum Eischnee hinzufügen. Nun die Eischnee-Honig Mischung langsam in die geschlagene Sahne unterrühren. Die kandierten Früchte und die Nüsse unterrühren. Eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Kastenform bis oben hin mit der Eischnee-Sahne-Frucht- und Nussmischung auffüllen. Gut abdecken und für mind. 12 Stunden im Tiefkühler aufbewahren. Kurz vor dem dem Servieren vorsichtig aus der Form heben und mit kandierten Früchten (oder mit Physalis) dekorieren und sofort servieren.

Zubereitung Nougat de Noël Schüssel mit weißer Crème gehackten Nüssen, Rosinen und gehackten kandierten Kirschen
Nahaufnahme Nougat de Noël gefrorener Kuchen mit kandierten Früchten und Nüssen

Viel Spaß beim Nachkochen, gutes Gelingen und von ganzem Herzen ein fröhliches & besinnliches Weihnachtsfest!!

Bérénice xx

Glasierte Maroni - Herstellung und Rezept

Glasierte Maroni sind DIE französische Spezialität, die während der weihnachtlichen Feiertage in keinem französischen Haushalt fehlen dürfen. Entweder man genießt sie als Ganzes oder man verwendet sie zur Herstellung diverser Gerichte, vor allem natürlich Nachspeisen.
Meistens kauft man seine marrons glaçés bei seinem Confiseur & Chocolatier des Vertrauens. Diese, einzeln in Goldpapier verpackten Köstlichkeiten kosten ein kleines Vermögen. Die günstigere Variante sind die “morceaux” oder noch günstiger die “petit morceaux”, die aber eher zur Herstellung von Gerichten verwendet werden.

Der wohl bekannteste und traditionsreichste Hersteller von marrons glaçés ist Clément Faugier in der Ardéche. Die Maison Faugier stellt seit Ende des 19. Jahrhunderts glasierte Maroni her und beliefert weltweit Delikatessengeschäfte. Noch heute werden bei Clément Faugier glasierte Maroni in minutiöser Handarbeit gefertigt - hier finden Sie ein Video über die Herstellung glasierter Maroni bei Clément Faugier. Die Dauer der Herstellung und die nötige Handarbeit erklärt auch den Preis dieser Delikatesse.

Le procédé de fabrication du Marron glacé chez Clément Faugier.

Das Glasieren der Maroni ist eine langwierige, aber im Grunde einfache Prozedur, die Sie ohne weiteres zuhause machen können. Beim Glasieren geht es darum das Wasser, welches in den Maroni vorhanden ist, durch Zucker zu ersetzen. Dafür müssen die Maroni mehrere Tage in Zuckerwasser liegen, welches nach und nach reduziert wird. Es gibt diverse Vorgehensweisen, zuerst einen Sirup mit dem gesamten Zucker herstellen, Zucker erst nach und nach hinzufügen, Maroni beim Aufkochen im Zuckerwasser belassen, Maroni vor jedem Aufkochen herausnehmen, drei Tage lang glasieren, 7 Tage lang glasieren, etc.
Hier finden Sie ein Rezept, nach dem ich jedes Jahr mindestens einmal glasierte Maroni herstelle. Sie können es adaptieren und mit anderen Aromen als Vanille arbeiten, bis Sie Ihre perfekte Version gefunden haben ;)

Marrons glacés // glasierte Maroni

200g gekochte Maroni
200g Kristallzucker
ca. 400ml Wasser
1 Vanilleschote
1 Päckchen sterile Tupfer (10x10cm)
200g Puderzucker

Wissenswertes zum Rezept:
Die Menge an Maroni und Kristallzucker ist immer gleich, anschließend rechnet man doppelt soviel Wasser. Die Verwendung von sterilen Tupfern ist optional. Einzeln in sterile Tupfer eingewickelt, brechen die Maroni während dem Glasieren nicht auseinander. Da ich meistens keine bei der Hand habe, glasiere ich die Maroni ohne sie einzeln einzuwickeln. Es funktioniert gut und wenn ab und an ein Maroni auseinander bricht stört mich das nicht weiter. Statt der Vanille können Sie jedes andere gewünschte Aroma verwenden, z.B. Zimt, Rum oder Cognac.

Erster Tag: Die Maroni vorsichtig in einen Topf geben. Mit einem Teil des Kristallzuckers (ca. einem Sechstel), der aufgeschlitzten Vanilleschote und das Wasser hinzufügen und aufkochen. Beim ersten Aufkochen sofort vom Herd nehmen, zur Seite stellen und die Kastanien bis zum nächsten Tag darin aufbewahren. Es ist wichtig den Topf sofort beim ersten Aufkochen vom Herd zu nehmen, denn der Zucker soll nicht karamellisieren!
Zweiter Tag: Maroni wieder mit etwas Kristallzucker bestreuen, aufkochen und wieder kurz vor dem Aufkochen vom Herd nehmen und zur Seite stellen.
Dritter Tag, vierter Tag, fünfter und sechster Tag: etwas Zucker hinzufügen, aufkochen und zur Seite stellen.
Anschließend, Maroni vorsichtig aus dem Zuckersirup heben, auf ein Backpapier legen und ca. 2 Stunden lang trocknen lassen. Ofen auf 200 Grad (Heißluft) vorheizen. Puderzucker mit dem Kastanien-Zucker Sirup vermengen (verwenden Sie dazu am besten einen Schneebesen damit keine Klumpen entstehen), die Maroni einzeln eintauchen und auf einem Grillrost (am besten über der Spüle) abtropfen lassen. Sobald die Maroni abgetropft und getrocknet sind, diese mit dem Grillrost für max. eine Minute lang bei 200 Grad (Heißluft) trocknen. Das gibt den Maroni einen schönen Glanz und fixiert die Glasierung. Anschließend mindestens 12 Stunden ruhen lassen damit die Glasur schön fest wird.

Sie können die glasierten Maroni dann in einer Dose aufbewahren und nach einem feierlichen Essen zum Kaffee servieren oder für diverse Nachspeisen verwenden! Weiter unten finden Sie noch ein köstliches Rezept, welches Sie mit den glasierten Maroni zubereiten können!

hausgemachte glasierte Maroni, links die fertigen glasierten Maroni in einer antiken französischen Schale, rechts die mit Zuckerguss überzogenen Maroni auf einem Backpapier

Soufflé à la crème de marrons // Maronicreme Soufflé
(für 4 Personen)

230g Crème de marron (Maronicreme - zu finden in gut sortierten Supermärkten oder Feinkostläden)
4 Eier und 1 Eigelb
60g Zucker und ca. 20g für die Auflaufförmchen
10g Butter für die Auflaufförmchen
Puderzucker zum dekorieren
1 Esslöffel Armagnac
1 Prise Salz

Backförmchen mit weicher Butter einfetten. Ofen auf 200 Grad erwärmen. Eiweiß und Eigelb trennen. Eigelb gut verrühren, Armagnac und Maronicreme untermischen. Eiweiß mit einer Prise Salz zu steifen Schnee schlagen, unter ständigen Rühren nach und nach Zucker hinzufügen. Langsam und vorsichtig unter die Maronicreme-Eigelb Mischung heben. In die Backförmchen füllen (bis ca. 1cm unter dem Rand) und für 18-20 Minuten bei 200 Grad backen. Mit Staubzucker dekorieren und sofort servieren.

Links fertige Maronicreme Souffle in kleinen Backformen auf einem Holzbrett, rechts ein weihnachtlich dekoriertes alpenländisches Fenster

Mousse aux marrons glacés
(für 6 Personen)

250g Crème de marron (Maronicreme - zu finden in gut sortierten Supermärkten oder Feinkostläden)
100g Marron glacés 
200ml Sahne
1 EL Mascarpone
1 Blatt Gelatine (oder ein pflanzliches Geliermittel)

Gelatine in kaltem Wasser aufweichen. Sahne steif schlagen, anschließend unter Rühren Mascarpone hinzufügen. Im Kühlschrank aufbewahren. Maronicreme in einem kleinen Topf aufwärmen, die gut ausgedrückte Gelatine unter Rühren hinzufügen und anschließend etwas auskühlen lassen.
Sahne aus dem Kühlschrank nehmen, die Maronicreme vorsichtig unterrühren und in kleine Behälter füllen. Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Vor dem Servieren mit zwischen den Fingern zerbröselten glasierten Maroni dekorieren! 

Links Maronimousse in kleinen grünen und weißen Keramikbechern, rechts verschiedene Christbaumdekoriationen

Weihnachtlicher Champagnercocktail

Sobald Weihachten näher kommt gehen wir alle durch ähnliche Emotionen... Geschenke finden und kaufen, den Christbaumschmuck und die Weihnachtsdekorationen aus dem Keller oder dem Dachboden holen, einen halbwegs passablen Baum finden und kaufen (natürlich soll er groß, dicht und regelmäßig sein), wer kommt zu wem und in welcher Konstellation und dann die alles entscheidende Frage: was werden wir essen? Wir sprechen zwar immer von Weihachten, aber es sind ja mehrere Feste, mehrere Feiertage, die entsprechend gefeiert gehören: der 24. Dezember, der 25. Dezember, der 26. Dezember, dann der 31. Dezember und schließlich der 6. Januar. In Frankreich gehört zu jedem dieser Tage auch ein eigenes Menu. Natürlich ist dieses von Familie zu Familie und von Region zu Region unterschiedlich, aber ein gewisser roter Faden zieht sich durch. Der Truthahn, die Gans, die Wachteln, das Perlhuhn, der Kapaun oder auch die Jakobsmuscheln gehören eindeutig zum 24. oder 25. Dezember. Zum 31. Dezember gehören Austern, "plateau de fruits de mer" (Meeresfrüchte Platte), Gänseleber und natürlich Champagner, Champagner, Champagner :)

Wir machen es uns einfacher, am 24. Dezember gibt es köstlichen geräucherten Lachs mit Champagner (was sonst?) und da das große Familienessen (wofür ich heuer nicht zuständig bin) erst am 26. Dezember stattfindet und ich heute am Markt französische Flugentenbrüste gefunden habe, gibt es am 25. Dezember "magret de canard". Diese werde ich mit einer Orangen-Honig Sauce servieren, um diesem traditionell eher rustikalen Gericht eine gewisse Festlichkeit zu verleihen. Wenn es mir so gelingt wie ich es mir vorstelle, wird sich dieses Rezept schon in ein paar Wochen hier wiederfinden! Mal sehen, ob ich einen Champagner finde der dazu passt ;)

Champagner Cocktail Glaskrug gefüllt mit Rosmarin, frischen Cranberries, Apfelscheiben und Orangenscheiben, dahinter Weingläser mit einem Rosmarinzweig
Champagner Cocktail vier Gläser gefüllt mit Champagner, frischen Cranberries, einem Rosmarinzweig, Apfelscheiben und Orangenscheiben, rechts Hagebutten im Winter

Heute gibt es nur ein kleines Rezept, aber es hilft Ihnen vielleicht in Ihren Vorbereitungen, denn Sie können diesen weihnachtlichen Champagner Cocktail ein paar Stunden vor Eintreffen Ihrer Gäste zubereiten und dann im Kühlschrank aufbewahren. Kurz vor dem Servieren gießen Sie dann noch den Champagner hinzu et voilà, Ihre Gäste werden begeistert sein!!

Weihnachtlicher Champagner Cocktail
6 Gläser

1 Blutorange (unbehandelt)
1 Orange (unbehandelt)
1 Zitrone (unbehandelt)
2 Äpfel (am besten Rot und Grün)
Eine Handvoll frischer Cranberries
6 frische Rosmarin Zweige
500ml Traubensaft
1 Flasche Champagner Brut

Die Blutorange, die Orange, die Zitrone und die Äpfel waschen, abtrocknen, in dünne Streifen schneiden und in einen Glaskrug geben. Die frischen Cranberries und die Rosmarin Zweige hinzufügen und mit Traubensaft aufgießen. Kurz vor dem Servieren mit gekühltem Champagner vorsichtig (!) aufgießen und sofort servieren!

Seit gestern Abend bin ich damit beschäftigt eine gute Alternative zu "Leise rieselt der Schnee", "Jingle Bells" und "Last Christmas" zu finden. Langsam komme ich voran; ein bisschen was französisches, Elvis Presley, natürlich Frank Sinatra und ja, ein paar Klassiker habe ich auch gefunden. Für alle, die es interessiert hier unsere Spotify Playlist: "Noël Aux Bulles".
Beim Zusammenstellen dieser Liste sind mir zwei Fotos eingefallen, die ich vor ein paar Wochen in einem alten Fotoalbum meiner Mutter gefunden habe. Auf dem Foto links sieht man meine Großeltern tanzen, auf dem Rechten meine Mutter und meine Tante unter ihrem französisch-marrokanischen Weihnachtsbaum. Beide Fotos passen gut zur Musik, die ich ausgewählt habe und auch zu meiner diesjährigen Weihnachtstimmung ;)  

Von ganzem Herzen MERCI für Ihre Treue und für all das Vertrauen, dass Sie uns entgegenbringen! Très joyeux Noël, frohe und erholsame Feiertage, voller Freude und Liebe!!

Wie feiert man Weihnachten in Frankreich?

Wie feiert man Weihnachten in Frankreich? Das beginnt schon einmal mit der Adventszeit. Diese ist in Frankreich eigentlich nicht vorhanden. Der Adventskranz ist zwar (mit oder ohne Kerzen) immer öfter in französischen Haushalten zu finden, gilt aber eher als vorweihnachtliche Dekoration. Das, in Österreich übliche Anzünden der jeweiligen Kerzen an den Adventssonntagen habe ich in Frankreich (auch in katholischen Familien) nie gesehen. Auch das vorweihnachtliches Kekse backen, der Adventskalender für die Kleinen oder Nikolaus und Krampus sind in Frankreich eigentlich unbekannt.
Dafür wird der Weihnachtsbaum meist schon Anfang Dezember aufgestellt. Dieser blinkt und glitzert dann in allen Farben bis zum 26. Dezember. Dann ist wieder Schluss mit der Weihnachtstimmung, denn der 26. Dezember ist ein normaler Arbeitstag.

Auch der 24. Dezember ist noch ein ganz normaler Arbeitstag. Die Kinder gehen zur Schule und die Geschäfte sind bis 18h (oder gar 20h) geöffnet. Weihnachten beginnt dann für gläubige oder sagen wir traditionsbewußte Familien mit der Christmette, die meist am frühen Abend stattfindet. Dann geht es zum eigentlichen Festakt: "le Réveillon", ein Festessen à la française! Dieses familiäre Weihnachtsessen im Restaurant oder zuhause hat einen sehr hohen Stellenwert und es geht dabei eher ausgelassen fröhlich, als besinnlich zu :)
Die traditionellen Speisen sind vor allem Austern, Fois Gras und ein mit Maronen gefüllter Truthahn, aber auch Meeresfrüchte, Jakobsmuscheln, Ente à l'Orange, oder Kapaun werden gerne serviert. Natürlich immer mit Wein und Champagner und natürlich werden zum Abschluss Käse und Desserts serviert.

Selbstverständlich darf dann auch die symbolträchtige "bûche de Noël" nicht fehlen. Die "bûche de Noël" ist eine ganz besondere Tradition in Frankreich. Dieser besondere Weihnachtskuchen, eine mit creme gefüllte Biskuitrolle, heißt nicht umsonst bûche, also “Holzscheit” oder “Stamm”, denn genau so sieht er auch aus. Aber es gibt auch noch einen Grund für seinen Namen. Früher hat man auf dem Land in den kalten Nächten zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel einen Holzscheit im Kamin verglimmen lassen und anschließend die Asche auf den Feldern verstreut, um diese so fruchtbar zu machen. Aus dieser Tradition entstand dann symbolisch das Holzscheit aus Biskuitteig, das heute untrennbar mit Weihnachten in Frankreich verbunden ist und den krönenden Abschluss des Weihnachtsabends bildet.

Der eigentliche Feiertag ist der 25. Dezember. In der Nacht zum 25. Dezember kommt der Père Noël (dt. Vater Weihnacht) und legt die Geschenke in die, von den Kindern bereitgestellten Stiefel oder unter den Weihnachtsbaum. Und während die Kinder am Vormittag mit dem Auspacken der Geschenke beschäftigt sind, bahnt sich in den Küchen schon das zweite Festessen an. Wer die Gänseleber und den Truthahn (oder den Kapaun oder die Ente) bereits am 24. Dezember aufgetischt hat, wird am 25. Dezember z.B. Austern und gratinierte Jakobsmuscheln servieren. Wieder gibt es mehrere Gänge, wieder dauert das Essen ewig (ich weiß wovon ich rede!), die Champagnerkorken fliegen, die besten Weine werden aus dem Keller geholt und nach ein paar Stunden gehen die Gäste wieder satt und zufrieden nachhause.

Verschiedene Christbaumschmuck, rote Christbaumkerzen, Holzschmuck, Strohsterne
Hausgemachte kandierte Orangenschalen in einer antiken französischen Schale auf einem Holztisch

Orangettes aux sucre // kandierte Orangen in Zucker

4 Bio Orangen (ungespritzt und ungewachst)
Wasser
Zucker

Die Orangen gut waschen, trocknen und die beiden Enden mit einem scharfen Küchenmesser wegschneiden. Die Orangen der Länge vierteln, vom Fruchtfleisch und der weißen Haut befreien und in ca. 1 cm dünne Scheiben schneiden.
Die Orangenscheiben in warmes Wasser legen und aufkochen lassen. 10 Minuten köcheln lassen, abseihe und das Ganze von Neuem beginnen. Orangenscheiben in warmes Wasser lagen, aufkochen lassen und 10 Minuten köcheln lassen, abseihen. Wiederholen Sie diese Prozedur insgesamt 3 mal.
Nach dem dritten abseihen, die Orangenschalen wiegen und mit der exakt gleichen Menge an Zucker in eine Pfanne geben. Mit Wasser bedecken und 30 Minuten köcheln lassen. Das restliche Wasser abseihen, die Orangenschalen etwas auskühlen lassen und in Staubzucker rollen. Eine Nacht an einem kühlen Ort trocknen lassen. 
Am folgenden Tag können Sie die Orangettes entweder gleich genießen oder noch in dunkle Schokolade tunken. Schmelzen Sie dafür Kochschokolade mit etwas Butter in einem kleinen Kochtopf und tunken Sie die Orangenschalen nach und nach hinein!

Merci Kuvert von Aux Bulles mit Champagnerkorken und Christbaumschmuck auf einem Holztisch

König und Königin für einen Tag oder "La Galette des Rois" - eine Erklärung

Mit dem heutigen Dreikönigstag enden in Frankreich traditionellerweise die Weihnachtsfeiertage. Der Baum beginnt seine Nadeln zu verlieren und so packt man nach und nach die Weihnachtsdekorationen wieder in die Kisten und setzt sich noch einmal zusammen um den traditionellen Dreikönigskuchen, die „Galette des Rois" zu verspeisen und noch einmal die Korken knallen zu lassen ;)
Es handelt sich dabei um einen goldenen Blätterteigkuchen mit einer Zucker- Mandelfüllung in der eine „fêve“ in der Füllung versteckt ist. „Fêve" bedeutet wörtlich übersetzt Bohne, aber meistens verwendet man heute eine kleine Porzellanfigur. 

Zwei kleine Porzellanfiguren in österreichischer Tracht
Ein ausgerollter Blätterteig in einer Tortenform darauf wird eine Zucker-Mandelmasse verteilt
Eine fertig gebackene Galettes des Rois mit zwei Kronen

In Frankreich findet man die Galette die Rois bereits ab dem 27. Dezember in allen Boulangerien. Die Auswahl ist immens, von der Mini- bis zur Großfamilien Variante, von der günstigen Supermarkt Galette, bis hin zu den exquisiten Ladurée oder Pierre Hermé Kreationen, von der traditionellen Mandelfüllung, bis hin zu Schokoladen-, Frucht- oder Cremefüllungen...  Wenn man sich nicht entscheiden kann oder wenn man wie wir hier in Österreich keine kaufen kann, dann macht man die Galette am besten selbst. Mit einem fertig gekauften Blätterteig gelingt sie ganz leicht :)

Dieser Kuchen wird lauwarm serviert und am Tisch vor allen Anwesenden angeschnitten. Das jüngste Familienmitglied versteckt sich dabei unter dem Tisch und nennt demjenigen, der die Galette anschneidet die Namen, wem er das jeweilige Stück servieren soll. Das geht so lange bis jeder sein Stückchen Galette auf dem Teller hat. Dann heißt es vorsichtig essen bis jemand die „fêve“ gefunden hat! Der glückliche Finder bekommt eine Papierkrone aufgesetzt und wird zum König oder zur Königin für den Tag gekürt. Anschließend darf er seine Königin bzw. seinen König unter den Anwesenden aussuchen! 

La Galette des Rois à la frangipane

Zwei Lagen Blätterteig
75g Butter
100g geriebene Mandeln
80g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
eine Prise Salz
(1 Esslöffel Rum)
1 Eigelb zum Bestreichen

Die eine Lage Blätterteig etwas ausrollen und in eine Tortenform einlegen. 
Die geriebenen Mandeln mit dem Vanillezucker, dem Zucker, der lauwarmen Butter, einer Prise Salz und dem Ei gut verquirlen (je nach Geschmack einen Esslöffel Rum hinzufügen).
Die Mandel-Zucker Füllung auf den Blätterteig in die Tortenform geben und die fêve in die Füllung drücken. Anschließend mit der zweiten Lage Blätterteig abdecken. Die Ränder mit den Fingern gut eindrücken damit die Füllung beim Backen nicht austritt.
Die Galette mit dem Eigelb bestreichen und dann mit einem stumpfen Messer Blätterornamente oder einfache geometrische Ornamente im Blätterteig einritzen. Mit einem Zahnstocher in der Mitte zwei oder drei Löcher einstechen damit die Galette beim Backen nicht aufgeht.
Im Vorgeheizten Ofen bei ca. 200 Grad für 20-30 Minuten backen. Lauwarm mit einem köstlichen Champagner servieren ;)

Bon appétit et bonne année 2016!!! 

Ein kleiner Schneemann