Alle Grüntöne, Stille, Cognac und Scrabble oder 5 Tage mit dem Hausboot auf der Charente

Immer schon wollte ich ein paar Tage mit einem Hausboot unterwegs sein. Zuerst waren die Kinder zu klein, dann kamen anderen Reisen, dann kam Corona . Dieses Frühjahr kam mir aber der Gedanke: wenn wir eine Hausboottour als Familie machen möchten dann jetzt. Denn noch sind die Kinder in einem Alter in dem sie so eine Reise spannend finden.

Sommerliche Flusslandschaft Charente links und rechts von Bäumen gesäumt

Da wir diese Tour in den Sommerferien machen wollten war es mir wichtig einen Kanal/Fluss zu finden in dem man baden kann. In Frankreich ist das in Kombination mit einem Hausboot nur in zwei Flüssen möglich: im “Lot” und in der “Charente”. Der Lot ist vermutlich landschaftlich beeindruckender, da man teils an rauen Felswänden vorbeifährt. Aber die Charente lag - was unsere anschließende Reisepläne anbelangte - für uns besser.

Wir haben uns für eine kurze Woche (Montag bis Freitag) Anfang Juli entschieden, lang genug um einen guten Eindruck, schöne Erlebnisse und eine gewisse Routine mit den Schleusen zu bekommen und kurz genug sollte uns langweilig sein oder das Boot zu ungemütlich. Sowohl der Zeitpunkt Anfang Juli (da auf der Charente noch kaum etwas los war) als auch die Entscheidung 5 Tage zu fahren war ideal. Vielleicht wäre sogar eine ganze Woche noch besser gewesen denn dann hätten wir etwas weiter fahren können. Aber so etwas weiß man erst im Nachhinein ;)

Es gibt viele Hausbootanbieter, man sollte ein bisschen herumsuchen was für einen passt. Zuerst den passenden Kanal/Fluss finden, dann das passende Boot. Meinem Mann war ein sog. Flydeck, also eine Außensteuerstelle wichtig und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Denn ohne Flydeck muss der Lenker oder die Lenkerin auch beim schönsten Wetter in der Kabine sitzen. Auch unsere schöne Außensitzfläche haben sehr viel genutzt.

Sommerlicher Fluss Charente mir romanischer Brücke

Wir haben uns letztendlich für die Firma „Les Canalous“ entschieden. Die Übernahme in Cognac war etwas langwierig und nicht allzu organisiert, aber letztendlich hat alles gut geklappt. Uns wurde gezeigt wo wir das Auto kostenfrei hinstellen können (mit einem handgeschrieben Zettel „Les Canalous“ in der Windschutzscheibe und empfohlen vorher einen Großeinkauf zu machen da man entlang der Route wenn dann nur kleine Supermärkte findet. Auch das kann ich sehr empfehlen, vor allem genug Wasser kaufen, dann das Wasser am Bord ist nicht zum trinken geeignet.

Unser Boot war 11 Meter lang und es ist am Anfang etwas einschüchternd ein so großes Boot ohne Erfahrung zu steuern, aber es ist halb so wild. Es fährt ja nicht besonders schnell, es hat Seitenstrahlruder und ist rundherum mit Gummileisten gut beschützt.

Hausboot auf der Charente in einer Schleuse und ein sommerlicher Blumenstrauß
Schleusentor Wasser wird in die Schleuse gelassen rechts und links sehen zwei Kinder zu
Abendstimmung mit Hausboot auf der Charente und die Charente früh am Morgen

Die ersten Schleusen waren sehr aufregend, bei der Ersten haben uns einheimische Jungendliche, die sich so ein kleines Sommertaschengeld verdienen die Arbeit abgenommen, aber ab der zweiten Schleuse waren wir auf uns gestellt. Auch da „learning by doing“ aber keine Sorge man wird schnell zum Profi. Da es auf der Charente nur alte, manuelle Schleusen gibt hat man immer etwas zu tun ;)

Wir sind täglich ca. 2-3 Stunden gefahren und haben zwischendurch immer wieder an hübschen Stellen (teils einfach an einem Baum) zum baden angelegt. Zu Mittag sind wir dann bis zum nächsten Ort gefahren um Mittagessen zu gehen und um die eine oder andere romanische Kirche oder wenn vorhanden ein kleines Museum zu besuchen. Besonders gut gefallen hat uns da das kleine Dorf Saint Simon. Dort gibt es ein sehr liebevoll gestaltetes Museum über die Geschichte des Dorfes und der Flussschifffahrt auf der Charente im allgemeinen. Die Orte sind sehr klein, oft gibt es nur ein Restaurant, aber wir haben immer gut und günstig gegessen. Ab und zu waren wir am Vormittag in einem Ort an dem gerade Markttag war, dann haben wir eingekauft und Abends am Boot gekocht. Unsere Abende haben wir dann meistens mit Cognac und Scrabble am Deck verbracht.

Besichtigung einer Romanische Kirche entlang der Charente

So waren unsere Tage durch die Schleusen öffnen bzw. schließen, Badeplätze finden, anlegen, baden, Mittagessen gehen, und anschließend eine schöne Anlegestelle für die Nacht finden durchgetaktet. Es gab immer etwas zu tun aber es war genug Zeit um in Ruhe zu lesen und die Landschaft zu genießen. Viel Luxus darf man sich nicht erwarten, es ist alles funktionell, aber eher wie ein Wohnmobil auf dem Wasser als wie ein Hotelzimmer. Der wahre Luxus ist die Stille, die wunderschöne üppig grüne Umgebung, die Sonnenuntergänge, die Stimmung wenn man sich frühmorgens auf Rad schwingt um im nächsten Dorf Baguette und Croissants zu holen und natürlich das anschließende Frühstück am Deck.

Fluss Charente früh Morgens im Sommer

Morgenstimmung auf der Charente

Mehr zu Urlaub in Frankreich finden Sie in meinen Blogeinträgen Souvenir d’été oder das weiße Gold der Ile de Ré und Reise nach Paris - meine persönlichen Highlights.

Viel Spaß beim schmökern & à bientôt, Bérénice

Souvenir d’été oder das weiße Gold der Ile de Ré

Nun liegt der Sommer schon hinter uns und wer keine Schulkinder zuhause hat dem hat es das Wetter in den letzten Tagen recht eindeutlig gezeigt: der Herbst ist da. Es fällt mir jedes Jahr etwas schwer vom Sommer Abschied zu nehmen, denn für mich bedeutet es - abgesehen von Reisen in die Champagne und das eine oder andere verlängerte Wochenende in Paris - auch ein bisschen ein Abschied von Frankreich…

Blick von Oben auf einen kleinen alten Leuchtturm und auf den dahinterliegende Strand und das weite Meer auf der Île de Ré

Wir haben diesen Sommer eine Woche mit Freunden auf der wunderschönen Atlantikinsel Ile de Ré verbracht und hatten dort die Gelegenheit einen Salzarbeiter (fr. saunier) zu besuchen. Die manuelle Herstellung des Salzes auf der Ile de Ré hat mich sehr beeindruckt und ich möchte heute mein gelerntes Wissen und meine Eindrücke mit Ihnen teilen.

Die sogenannten Salzgärten befinden sich vor allem im Norden der Insel zwischen la Couarde, Loix und Ars en Ré. Heute werden auf der Ile de Ré mehr als 400 Hektar von 90 Salzarbeitern, den sogenannten Sauniers per Hand und in der Tradition der Vorfahren geerntet. Einzig die Esel wurden (sehr zum Bedauern der Kinder) durch Traktoren ersetzt.

Verschiedenfarbige Salzgärten auf der Île de Ré
Ein Salzarbeiter bei der Salzernte

Ein Salzarbeiter bewirtschaftet mehrere Lehmbecken unterschiedlicher Größe, in denen das Meerwasser zirkuliert. Die meisten Becken stammen aus dem 19. Jahrhundert, aber manche sind auch schon seit über 800 Jahren in Betrieb. Dank Sonne und Wind findet ein natürlicher Verdunstungsprozess statt, wobei das immer salziger werdende Wasser von Becken zu Becken geleitet wird. In den Erntebecken angekommen setzt sich dann das grobe Salz am Boden ab. Das grobe Meersalz ist leicht gräulich, da es im Kontakt mit dem Lehmboden kristallisiert. Es ist weniger salzig als das Mittelmeersalz, also zarter am Gaumen und aromatischer. Dieses sogenannte Gros Sel wird an allen Tagen geerntet, für die der Wetterbericht eine milde Witterung mit Wind und Sonne vorhersagt. Der Salzbauer schiebt das Salz mit Hilfe eines las, einem Holzschieber mit einem 5 Meter langen Aluminiumstiel, an die Beckenränder, wo es, zu kleinen Pyramiden zusammengeschoben über Nacht abtropft. (Ganz unten finden Sie eine kleine Abbildung mit den traditionellen Werkzeugen.)

Verschiedene Säcke und Kisten gefüllt mit groben Salz auf der Île de Ré
Kleiner Selbstbedienungsladen auf der Île de Ré mit vier Säcken groben Salz

Um das sogenannte feine Fleur de Sel zu ernten, braucht es Sonne, einen guten Ostwind und vor allem völlige Regenfreiheit. Dann erscheint am Ende des Tages eine feine Kristallisation auf der Wasseroberfläche, es bildet eine leichte Kruste, vergleichbar mit dem beginnenden Eis auf einem Teich. Der Salzarbeiter nimmt es dann vorsichtig mit einer Lousse (eine Art flaches Sieb an einem langen Stab) auf und schüttet es vorsichtig in seine Scheibtruhe. Nur in den Salzgärten an der Atlantikküste wird das Fleur de Sel auf diese traditionelle Weise geerntet.
Obwohl Fleur de Sel schon seit mehreren Jahrhunderten an der Atlantikküste geerntet wird, war es in der breiten Öffentlichkeit bis Anfang der 1990er-Jahre eher unbekannt. Wenn grobes Salz zum Kochen in „Salzkruste“ oder zum Salzen des Kochwassers verwendet wird, wird Fleur de Sel am Ende des Kochens zum Anrichten des Gerichts verwendet. Es löst sich sehr schnell auf, wodurch es gut in die Lebensmittel eindringen kann, die es würzt. Aus diesem Grund ist es ratsam, es erst am Ende des Garvorgangs hinzuzufügen.

Erwähnenswert ist dabei, dass es die aufkommende Nachfrage und Beliebtheit von Fleur de Sel ist, die das wirtschaftliche Überleben der Salzgärten an der Atlantikküste gesichert hat und immer noch sichert. So macht auf der Ile de Ré Fleur de Sel zwar nur 10% der Produktion, aber 40% des Umsatzes aus.

In den Salzgärten der Île de Ré - links ein großer Haufen Salz auf einer grünen Plane, rechts in einer Verkaufshütte verschiedene Säckchen mit Fleur de Sel
Île de Ré frisch geerntetes Fleur de Sel in einer mit grünem Stoff ausgekleideten Schubkarre

Das auf der Il de Ré hergestellte Salz ist dabei immer ungewaschen, unraffiniert und ohne Zusatzstoffe. Für mich war auch interessant, dass das Salz nur als grobes Salz oder eben Fleur de Sel geerntet wird. Das handelsübliche Speisesalz ist fein gemahlenes grobes Salz.

Die Salzproduktion ist eine harte körperliche Arbeit, aber das Arbeitsumfeld ist wirklich einmalig. Die Gezeiten, der Wind und die Sonne bestimmen den Arbeitsverlauf. Die Salzgewinnung ist stark von den klimatischen Bedingungen abhängig. Starkregen kann der Ernte schaden, denn das überschüssige Süßwasser beeinflusst nicht nur den Salzgehalt, sondern kann auch die Deiche beschädigen, die die verschiedenen Becken trennen. Ein Sommer wie heuer hingegen führt zu Rekordernten, vor allem von Fleur de Sel.

Die Erntezeit findet nur in den Sommermonaten zwischen Juni und September statt. In den übrigen Monaten widmen die Salzarbeiter einen Teil ihrer Zeit der Wiederherstellung der Lehmbecken: Säuberung, Einebnung des Beckenbodens, Schaffung von Nistinseln und Pflege der Flora. Viele arbeiten nebenberuflich, da es oft nicht möglich ist nur von der Salzgewinnung zu leben.

Île de Ré Sonnenuntergang bei einem Salzbecken

Und für alle die noch mehr über die Salzgewinnung auf der Ile de Ré erfahren wollen gibt hier ein schönes Video (auf französisch), wo man vor allem sehr schön sieht wie die Fleur de Sel geerntet wird:

Reise nach Paris - meine persönlichen Highlights

Mit Paris verbindet uns viel. Schon als Kind war ich gemeinsam mit meinen Eltern regelmäßig auf Besuch in Paris. Wir haben Verwandte und Freunde meiner Eltern besucht, waren in diversen Parks und Spielplätzen, in Ausstellungen und Konzerten. Später hat Clemens ein Jahr in Paris gelebt bis ich ihm folgte und wir dann gemeinsam in einer kleinen Wohnung, buchstäblich neben dem Eiffelturm lebten. Wir haben unsere gemeinsame Zeit dort sehr genossen, wir waren ja frei, ohne Kinder und dass unsere Wohnung klein war, war uns egal, für uns beide reichte es. Wir waren viel unterwegs, am Abend und an den Wochenenden. Wir fuhren viel umher, entdeckten die "les alentours de Paris", also die nähere Umgebung von Paris. Das war auch der Moment, wo wir die Champagne und die ersten Champagnerwinzer kennenlernten.
Nun haben wir Kinder und versuchen einmal im Jahr ein paar Tage mit ihnen in Paris zu verbringen. Es macht uns Spaß Touristen zu spielen und jedes Jahr suchen wir uns mindestens eine "neue" Attraktion aus. Diesmal war es Montmartre und Malmaison. Unsere Highlights und persönlichen Tipps der letzten Jahre (und der Zeit aus unserem Pariser Leben) finden Sie unten. Denn Paris ist immer eine Reise wert!!

P.S. Die beste Reisezeit ist Ende April/Anfang Mai, wenn die Kastanienbäume blühen ;)

Les classics // die Klassiker (eine Auswahl)

Tour Eiffel
Unumgänglich! Ab besten man spaziert über den Champs de Mars auf den Eiffelturm zu oder man besichtigt sie (ja, die Tour Eiffel ist weiblich!) vom Trocadero aus. Ab Sonnenuntergang glitzert die Tour ca. 5 Minuten lang zu jeder vollen Stunde, kitschig aber wunderschön :) Es ist wirklich empfehlenswert und ein unglaubliches Erlebnis mit dem Lift bis zur Spitze hinaufzufahren; am besten am frühen Abend wenn die Stadt bereits erleuchtet ist! Buchen Sie Ihre Tickets für den Lift unbedingt (!) vor Ihrer Abreise (mind. einen Monat vorher), denn ansonsten stehen Sie vor der Kassa UND vor den Lift Schlange.

Links park dahinter Eiffelturm, davor ein Junge auf einem Roller, rechts Pariser Häuser dahinter die Spitze des Eiffelturms
Blick durch grüne Bäume auf Pariser Wohnhäuser
Pariser Wohnhaus mit begrünten Fenstern

Bateau Mouche
Am schönsten ist diese Spazierfahrt am späten Nachmittag oder am frühen Abend (nicht um die Mittagszeit!). Eine Bateau Mouche Fahrt ist eine wunderbare Gelegenheit sich zu entspannen und die Sehenswürdigkeiten an sich vorbeigleiten zu sehen. Abfahrt ca. alle 20 Minuten am Pont de l'Alma, Port de la Conférence. Wenn Sie an einem schönen Sommertag eine Bateau Mouche Fahrt vorhaben dann versuchen Sie am frühen Abend (also kurz vor Sonnenuntergang) die Tour zu beginnen, es ist wunderschön durch die beleuchteten Brücken hindurch zu fahren!

Bateau Mouche Fahrt auf der Seine Paris mit Blick auf Ile de la Cité und Notre Dame

Montmartre
Machen Sie es sich bequem und gehen Sie nicht (wie die meisten Touristen) zu Fuß auf den Montmartre, es ist weiter und steiler als man denkt ;) Nehmen Sie zum Beispiel den "petit train de Montmartre", das ist zwar touristisch, aber ein wirklich nettes Erlebnis! Abfahrt place Blanche (alle 40 Minuten). Dieser kleine Zug fährt Sie bis zur place de Tertre und wieder zurück. Sie können auch den Funiculaire de Montmartre (kleine Seilbahn, die den unteren Teil der Butte mit dem Sacré Cœur de Montmartre verbindet) oder wie die Pariser den elektrischen "Montmartre Bus" (Abfahrt "Pigalle") nehmen. Beides kostet Sie ein Metroticket und fährt ca. alle 10 Minuten. 

Gemaltes Bild von vier Moulin Rouge Tänzerinnen mit schwarzen Strümpfen und weißen Rüschenkleidern
Links Blick auf den Wasserturm von Monmarthe im Vordergrund ein Garten und ein Rosenstrauch, rechts die Plakette auf dem Wohnhaus von Erik Satie
Alte Steinbank in einem Pariser Garten, rechts und links zwei alte grüne Gartenstühle hinter der Bank wächst ein schöner Rosenstrauch

Musée d'Orsay
Natürlich touristisch, aber alleine vom Gebäude her sehenswert! Bitte planen Sie diesen Besuch unbedingt an einem Vormittag ein und wenn Sie die Möglichkeit haben dann rate ich Ihnen die Tickets vor Abreise online zu kaufen. Vor allem in den Ferien, an langen Wochenenden oder im Zuge einer großen Ausstellung kann es zu wirklich langen Wartezeiten an der Kasse kommen (www.musee-orsay.fr/de).

Les restos // Essen in Paris

Blick durch ein offenes Fenster in ein leeres Pariser Restaurant
Blick auf das frühmorgendliche Pariser Café Sarah Bernhardt
Links Pariser Frühstück mit Baguette und Croisant, rechts ein grüner Tisch in einem Pariser Café mit einer Flasche Orangina und einem Glas Orangina

La Fontaine de Mars (129 Rue Saint-Dominique, 75007 Paris)
Wir haben dieses Restaurant vor ca. 10 Jahren, als wir noch in Paris lebten entdeckt. Es lag ein paar Straßen von unserer damaligen Wohnung entfernt und wir haben es gleich nach unserem ersten Besuch als unser Lieblingsrestaurant in Paris erkoren. Seither gilt es als Fixpunkt jedes Parisaufenthaltes ;) Leider ist es in den letzten Jahre etwas touristisch geworden (vor allem seitdem Barack Obama hier essen war). Aber die Qualität und das Service sind immer noch einmalig! Sehr zu empfehlen ist hier der Confit de Canard, eine Spezialität aus dem "Sud-Ouest". Unbedingt reservieren(www.fontainedemars.com)!

Blick von oben auf einen Tisch im Paris Restaurant La Fontaine de Mars
Creme Karamell in einer weißen Schale auf einem weißen Teller auf einer rotweiße karierten Tischdecke

Weiters zu empfehlen:

Bistro Victoires (6 Rue de la Vrillière, 75001 Paris)
Bekannt für die köstlichen Entrecôte serviert mit einem brennenden Zweig Rosmarin! Am besten am frühen Abend, so gegen 19 Uhr, dann bekommen Sie sicher einen Tisch, denn die Pariser trödeln meist erst gegen 21 Uhr ein.

Au pied de Fouet (45 Rue de Babylone, 75007 Paris)
Gut zu kombinieren mit einem Besuch im Musée Rodin. Es ist ein sehr kleines, typisch Pariser Restaurant, mit einer tollen alten Zinntheke. Man isst sehr gut und unter der Woche vor allem zu Mittag gut besucht. Daher empfiehlt es sich auch hier früh hinzukommen, so kurz vor 12 Uhr zum Mittagessen.

Rote Tische und rotweiße Stühle einer Pariser Café Terrasse
Zwei ausgetrunkene Espressotassen, einmal auf einem grünen Tisch, einmal auf einem roten Tisch

Se promener // Entspannen in Paris

Les Berges de la Seine (Musée d'Orsay oder Pont d'Alma / Tour Eiffel)
Das linke Flussufer, welches früher eine Schnellstrasse entlang der Seine war wurde 2008 in einen Fuß- und Radweg umfunktioniert und im Jahre 2013 vom damaligen Bürgermeister, Bertrand Delanoë, feierlich eröffnet. Die Berges erstrecken sich vom Pont d'Alma bis zum Musée d'Orsay und sind sowohl für Pariser als auch für Touristen eine herrliche Möglichkeit der Hektik des Alltags ein bisschen zu entkommen und entlang der Seine die Seele baumeln zu lassen.

Abendstimmung an der Seine in Paris, zwei Pärchen sitzen am Flussufer und unterhalten sich

Jardin des Plantes (57 Rue Cuvier, 75005 Paris)
Eine Oase mitten in Paris! Wir lieben besonders den etwas abseits und versteckten Alpinen Garten und die wunderschönen Jahrhundertealten Bäume.

Blick in die Krone einer alten Platane
Links Wohnhaus in Paris davor ein Garten, rechts blühender Jasmin

Jardin du Luxembourg (Boulevard Saint Michel oder Rue de Vaugirard oder Rue Guynemer (75006 Paris)
Sehr nett vor allem unter der Woche! Machen Sie es wie die Pariser und stellen Sie sich die typischen hellgrünen Jardin de Luxembourg Stühle (es gibt eine gerade und eine etwas liegende Version) zusammen. Sie können hier herrlich in Ruhe plaudern, picknicken und lesen. 

Paris Parc du Luxembourg, Besucher sitzen auf Stühlen und reden oder lesen

Mes musées préfères // Meine Lieblingsmuseen in Paris

Musée de Montmartre (12-14 Rue Cortot, 75018 Paris)
Ein kleines Juwel inmitten dem Trubel von Montmartre! Viele Künstler lebten hier und man kann noch das Atelier von Suzanne Valadon besichtigen. Die Sammlung beinhaltet viele Gemälde und Plakate bekannter und heute nicht mehr so bekannter Künstler des Montmartre. Die Gärten wurden 2012 nach Vorlagen von Renoirs Gemälden, die dieser während seines Aufenthalts in der Rue Cortot schuf, neu hergerichtet. Dort wachsen Obstbäume wie Birne und Mandel sowie Sträucher wie Flieder, Rosen und kletternde Hortensien. Von dort aus erblickt man die Weingärten von Montmartre. Diese existierten bereits im Mittelalter und wurden 1933 neu gepflanzt.

Blick in ein Künstleratelier, Staffeleien, Bilder lehnen an den Wänden
Ein sommerlicher Garten in Montmartre in Paris, dahinter ein schönes altes Wohnhaus

Auch sehr empfehlenswert:

Musée Zadkine (100bis Rue d'Assas (75006 Paris)
Das Musée Zadkine ist eines der wenigen Ateliers von Pariser Künstlern, die so original bewahrt wurden. Der russische Bildhauer Ossip Zadkine lebte und arbeitete von 1928 bis zu seinem Tod 1967 in diesem Haus. Nach seinem Tod  vermachte er das Gebäude und seine dort befindlichen Werke der Stadt Paris, die in den 1980er Jahren in ein Museum umwandelte. 

Viens voir ma folie d’Assas, et tu comprendras que la vie d’un homme peut être changé à cause d’un pigeonnier, à cause d’un arbre.
— Ossip Zadkine

Musée Rodin (79 Rue de Varenne, 75007 Paris)
Planen Sie hier genug Zeit ein, es lohnt sich auch durch den wunderschönen Garten zu spazieren, wo die großen Rodin Skulpturen ausgestellt sind.

Musée Bourdelle (18, rue Antoine Bourdelle, 75015 Paris)
Das Musée Bourdelle bietet den Besuchern, neben neuen Schauräumen auch einen Einblick in das ehemalige Atelier des Künstlers. Die schönen kleinen Gärten des Ensembles sind eine richtige Ruheoase inmitten der hektischen Stadtviertels Montparnasse.

Musée de la Vie Romantique (16 Rue Chaptal, 75009 Paris) - Nomen est omen, das Musée de la Vie Romantique ist ein sehr romantischer Ort ;) Und von März bis Oktober lädt ein Teesalon im Garten des Museums zur Pause ein! 

Petit Palais (Avenue Winston Churchill, 75008 Paris) - besuchen Sie das wunderschöne Petit Palais am besten am Vormittag, erstens sind da weniger Besucher, andererseits können Sie nach Ihrem Besuch im herrlichen Restaurant des Museums Mittagessen ;)

Shopping in Paris

Le Bon Marché et La Grand Èpicerie (24 Rue de Sèvres, 75007 Paris)
Beide Gebäude liegen nebeneinander und sind auch durch eine überdachte Brücke miteinander verbunden. Die Grand Èpicerie ist ein Paradis für Gourmets und Gourmands und auch für alle die schöne Küchenutensilien lieben. Im Bon Marché geht es um Mode und Schönheit, man findet dort alles: Parfums, Schmuck, Lederwaren, Schuhe, Hüte, Schals, Unterwäsche, Bademode etc. Im ersten Stock befindet sich auch eine schöne Buchhandlung und sehr schöne Schreibutensilien. 

Paris Le Bon Marché Parfumerie, Rolltreppen und Weinabteilung
Le Bon Marché Paris, verschiedene bretonische Frühstücksschalen für Müsli oder Kaffee, im Vordergrund ein Blauweiß kariertes Küchentuch

Wer gerne durch Boutiquen schlendert dem kann ich noch die Strassen von Saint-Germain (zwischen Boulevard Saint Germain, Rue de Rennes und Èglise Saint-Sulpice) empfehlen! 

Les excursions // Ausflüge rund um Paris

Chateau Malmaison (Avenue du Château de la Malmaison, 92500 Rueil-Malmaison)
Mit dem Auto ca. 40 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Chateau Malmaison war das private Heim von Josephine und Napoleon und heute ein Museum. Umgeben ist das Schloss von einem prachtvollen Park und einem herrlichen historischen Rosengarten, der erst vor ein paar Jahren restauriert wurde. 

Blick auf das sommerliche Chateau Malmaison
Eine Stiege im Chateau Malmaison und ein Zitronenbaum mit reifen Zitronen

Auch einen Abstecher wert:
Le Petit Trianon und das Hamon de la Reine als Alternative zum Schloss Versailles (vor allem während der Sommermonate)
Chateau Vaux-le Vicomte
und natürlich Deauville, Trouville und Hontfleur, die romantischen Sommerbäder der Pariser.

Last but not least... Schlafen in Paris ;)
Hôtel Particulier Montmartre - https://en.hotel-particulier-montmartre.com
Das schicke Airbnb mit wunderschönen (und teuren) Wohnungen in Paris: www.onefinestay.com/paris
Hôtel Thoumieux - http://www.thoumieux.fr
Hôtel Aiglon - http://www.paris-hotel-aiglon.com/de

Sommer in Frankreich - Champagne, langustines und entrecôte

Stellen Sie sich vor Sie sitzen an einem lauen Sommerabend in einem Garten, nein, besser gesagt in einem kleinen Feld, ab und zu weht ein warmen Windhauch, das Gras unter Ihren Füßen ist warm und von der Sonne ausgetrocknet, im Hintergrund hören Sie das Rauschen des Atlantiks und die Zikaden in den benachbarten Pinien. Vor Ihnen Champagner und Langusten. Gibt es etwas Schöneres?
Die Langusten gibt es jeden morgen frisch (und schon vorgekocht) am Markt. Es ist immer eine Freude auf den Fischmarkt zu gehen, Garnelen in allen Größen, Langusten, alle möglichen Muscheln, Austern, lebende oder bereits vorgekochte Krabben, Seespinnen und Hummer und alle möglichen Fischsorten.  Und was den Champagner betrifft, der wurde uns von einem freundlichen Winzer zur Verkostung in unser französisches Ferienhaus geschickt. Marianne Gamet von Champagne Philipp Gamet hat uns letzte Woche drei Ihrer hervorragenden Cuvées per Post zukommen lassen (Merci Marianne!!!). Jede einzelne Cuvée haben wir mit Genuß verkostet, die Cuvée 5000 mit Langusten, den Blanc de Noirs mit Gänseleber und den Rosé de Saignée mit einer Erdbeertarte, la tarte aux fraises. Man hat ja nur einmal im Jahr Sommerferien in Frankreich, da muss man es sich gutgehen lassen "et en profiter", wie die Franzosen so schön zu sagen pflegen :)

Links ein kleiner Holztisch mit Honigmelonen und verschiedenen Weinflaschen dahinter ein Plakat mit einem roten Hummer und darüber ein Schild mit der Aufschrift Bon Appetit, rechts ein Gartentisch mit einem Teller Langustinen, einer Flasche Chamapgne
Frisch geöffnete Austern auf einem blauen Tisch
Drei Fische werden gerade auf einem weißen Plastikbrett zubereitet
Die Brandung des Atlantiks an einem grauen Tag dahinter ein endloser Sandstrand

L'entrecôte ist DAS heimliche französische Nationalgericht und für uns das beste Stück vom Rind überhaupt! Es handelt sich dabei um ein Steak aus dem Zwischenrippenstück des Rinds, ca. 3 cm dick und ca. 40 cm lang. In Restaurants wird es meistens mit Pommes Frites (in guten Restaurants mit hausgemachten Pommes Frites!), oder einem grünen Salat serviert. 
Am besten schmeckt die Entrecôte gegrillt und um die perfekte Glut zu erhalten grillt man dieses herrliche Stück Fleisch natürlich auf "sarment de vigne" (Weinrebenholz)! Wenn man keinen eigenen Weingarten besitzt, dann lässt es sich vor allem in Weinanbaugebieten in fast jedem Supermarkt kaufen. 
In der Region Bordolaise wird die Entrecôte nach dem Wenden mit Schalotten belegt und kurz vor dem Servieren legt man ein Stück Butter auf das Fleisch, welches dann schmilzt und sich mit dem Bratensaft vermischt. Mmmh c'est beau la vie!

Ein französischer Metzger beim Einpacken eines Fleischstücks
Ein schönes großes Stück Rindfleisch am Griller und eine Pinien im Abendlicht
Ein französischer Leuchtturm früh am Morgen und ein Sack kleiner Weingehölz
Laufende Kinder auf einer abendlichen Wiese, fünf Pinien

Und statt einem Rezept gibt es heute ein kurzes Video von meinem geliebten Atlantik!

Unterwegs in der Champagne

Mit dem allerkleinsten Mietauto (ich kam nicht umhin an das Playmobilauto unserer Tochter zu denken!) durchquerten und verirrten wir uns letzte Woche drei Tage lang in den verschiedenen Regionen der Champagne. Wir übernachteten in einer wunderschönen kleinen Pension, einer sogenannten "Chambre d'hôtes" in dem kleinen Grand Cru klassifizierten Dorf Bouzy. Alles an dieser Unterkunft war perfekt, das mit viel Liebe renovierte Haus, die hübsch tapezierten Zimmer, die Aussicht auf den alten Vorhof, das Bett, das geschmackvolle Bad und letztendlich der große Tisch an dem gemeinsam mit den anderen Gästen das wunderbare, opulente Frühstück serviert wurde!

Detail eines französischen Zimmers, alter Sessel, Ledertasche französisches Fenster
Ein reich gedeckter Frühstückstisch im Hintergrund ein Kamin
Stiegenhaus mit wunderschönen alten französischen Fliesen

Wir hatten jeweils drei bis vier Termine pro Tag vereinbart und fuhren so mit unserem kleinen Auto von Winzer zu Winzer. Es war das erste Mal, dass wir so geballt mehrere Besuche an einem Tag durchführten und eines haben wir dabei gelernt: drei Termine pro Tag, mehr nicht! Denn die Zeit vergeht schnell ;) Oft besichtigt man zuerst die Reben, spricht über die Rebsorten, den Boden und die Arbeit im Weingarten. Dann geht es ab in den Keller, wo uns Schritt für Schritt die Produktion erklärt wurde (wir staunten jedes Mal über die unerwartete Größe dieser Keller, die sich unter den oft ganz unspektakulären Einfamilienhäuser befinden!). Von der Traubenpresse zu den unterschiedlichen Tanks (Metall, Beton und/oder Holz) und schließlich zu den Kellern, wo die abgefüllten Flaschen "sur lattes", also übereinander gestaffelt mindestens eineinhalb Jahre bei konstanten 12 Grad liegen und reifen. Jeder Winzer hat seine eigene Philosophie, manche bevorzugen Betontanks, andere schwören auf Metall. Manche verwenden für alle Weine Holzfässer, andere nur für die besonderen Jährgange, wieder andere lagern darin nur ihre Reserveweine und manche halten nichts von der Reifung von Champagner in Holzfässern. So unterscheiden sich nicht nur die Lagen, die Böden und die Traubensorten, sondern auch die Lagerung und der Umgang mit den Weinen. 

Champagnerreben herbstlich
Flasche Rosé Chamapgner mit Hefe
Säuberlich aufgereihte Champagnerflaschen in einem Champagnerkeller

Gegen Ende der Besichtigung ging es dann zur Champagner Verkostung. Drei, vier Flaschen wurden aus dem Kühlschrank hervorgeholt und nacheinander geöffnet. Das Beste dabei war die Möglichkeit unterschiedliche Cuvées und Dosages von einem Haus nebeneinander verkosten zu können! Da merkt man erst was für ein Unterschied die verschiedenen Dosages ausmachen und wie "runder" ein Champagner wird je länger er (z.b. im Holzfass) gelagert wurde. Aber so schön das alles klingen mag, ganz einfach war das Ganze für uns Champagner Liebhaber nicht. Denn es ist gar nicht so einfach ein (immer!) vollgefülltes Glas vom herrlichsten Champagner NICHT auszutrinken sondern nach der Verkostung wegzuschütten ;)

Verschiedene Champagnerkorken mit Agraffe

Ein besonders schönes Erlebnis war der Besuch bei Jean-Baptiste Fromentin. Wir kannten natürlich seinen Champagner (Oster Flashsale 2015), mit ihm persönlich hatten wir bisher nur telefonisch oder per Mail Kontakt. In seinem Keller ließ er uns seinen diesjährigen Rotwein (Bouzy Rouge) und seinen diesjährigen Champagner verkosten. Natürlich sind beide Weine noch trüb und der Champagner erinnert eher an einen stillen (ungesüßten!) Traubensaft ABER es ist unglaublich was man bereits für Aromen herausschmeckt!! Aller Voraussicht wird 2015 ein hervorragendes Champagnerjahr, manche Winzer haben 2015 sogar mit dem Ausnahme Jahrgang 1947 verglichen. Aber da heißt es Geduld haben, denn erst frühestens Anfang 2017 werden die ersten Flaschen am Markt sein :)

Einfahrt Champagne Fromentin
Chamapgnerwinzer Jean Baptiste Fromentin vor seinen Inox Fässern
Chamapgnerkeller von Jean Baptiste Fromentin Inschrift Bouzy Grand Cru

Natürlich haben wir (entgegen unserer Vorsätze!) wieder mit viel zu viel Flaschen unseren Heimweg angetreten und mussten daher am Flughafen ein wenig improvisieren ;) Acht Flaschen in unseren großen Koffer, Schuhe, Hosen und alles was sonst noch so möglich war ins Handgepäck und die restlichen 12 (!) Flaschen haben wir in einem Karton einchecken können. In Wien angekommen war nur unser Karton am Rollband, keine Spur von unserem großen Koffer. Clemens und ich haben uns schon allerlei Sorgen gemacht, die Flaschen seien explodiert etc. aber es stellte sich letztendlich heraus, dass alles nur eine Verwechslung war ;) Ein Herr hat, im Glauben es sei seiner unseren Koffer mit nachhause genommen. Seine Verwunderung muss groß gewesen sein als er "seinen" Koffer öffnete und darin fast nur Champagner fand!! So bekamen wir unseren Koffer (inklusive der 8 Flaschen!) erst am nächsten Tag nach Hause geliefert. Kommendes Wochenende werden wir in Ruhe die eine oder andere Flasche erneut verkosten (ohne den Rest des Glases wegzuschütten!) und darüber entscheiden welche "Maison" nun zu unseren November Flashsale angeboten werden soll. La vie est belle avec du bon Champagne ;)

Bérénice & Clemens