Ahh, der baskische Kuchen... die Sommerferien Nachspeise meiner Kindheit in Frankreich. Rund und golden, gleichzeitig knusprig und weich, gefüllt mit Schwarzkirschmarmelade (oder Crème patissière), ein wahrer Genuss!
Der baskische Kuchen (etxe-ko biskotx-a, dt. Kuchen des Hauses) wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Cambo-les-Bains erwähnt. Die ursprüngliche Version des Kuchens war mit Kirschmarmelade und zwar aus der berühmten schwarzen Kirsche aus Itxassou. Ende des 19. Jahrhunderts entsteht eine neue Version mit Crème patissière.
Ursprünglich wurde der Kuchen nach der Sonntagsmesse im Kreise der Familie genossen. Heute essen ihn die Basken (und viele Franzosen) zu jedem Anlass: Frühstück, Dessert oder zur Nachmittagsjause!
Wie ernst man es im Baskenland mit dem Kuchen nimmt zeigt der 1994 gegründete Verein Eguzkia (http://gateaubasque-eguzkia.fr/). Dieser setzt sich ausschließlich für die Förderung des baskischen Kuchens ein und ist so etwas wie der Hüter des Know-hows des echten traditionellen baskischen Kuchens.
Seit seiner Gründung ist der Verein Eguzkia bestrebt, einen zu 100 % handwerklich hergestellten baskischen Kuchen zu fördern, der nach genauen Spezifikationen hergestellt wird. Ziel des Vereins ist der Kampf gegen industriell hergestellte baskische Kuchen. So tragen im Baskenland viele Bäckereimarken die Bezeichnung Eguzkia. Das bedeutet, dass die Handwerker einen Teig nach Tradition und ausschließlichmit natürlichen Zutaten zubereiten. Qualitätsprodukte, die seinen einzigartigen Geschmack garantieren: Label-Rouge-Mehl, Charentes-Poitou-Milchbutter usw. Und als Sahnehäubchen ist ein baskischer Eguzkia-Kuchen garantiert ohne Konservierungsstoffe, ohne Farbstoffe und ohne künstliche Aromen!
Jedes Jahr steht der baskische Kuchen beim traditionellen fête du gâteau basque (https://www.lafetedugateaubasque.com/) in Cambo-les-Bains im Rampenlicht! Das vom Verein Eguzkia organisierte baskische Kuchenfest findet am ersten Wochenende im Oktober statt und erfreut sich in der gesamten Region großer Beliebtheit. Eine Veranstaltung, die der Geselligkeit gewidmet ist und die Traditionen und Gastronomie des Baskenlandes feiert. Über den festlichen Aspekt hinaus bringt dieses Gourmet-Festival Bäckermeister aus allen Teilen Frankreichs zusammen. Ihr Ziel ist die Förderung von Qualitätschartas und -siegeln, lokalen Produzenten usw. Während der Ausgabe 2019 wurden mehr als 3.000 baskische Kuchen verkauft, die an einem Wochenende fast 30.000 Besucher anzogen.
Anne’s Rezept
220g Butter weich
200g Kristallzucker
1 Ei
3 Eigelb
300g Weizenmehl Glatt
30g geriebene Mandeln
1 Prise Salz
Kirschenmarmelade
1 Ei
10g Milch
Weiche Butter mit Zucker verrühren, nach und nach die Eier und das Eigelb hinzufügen. Anschließend Mehl, Salz und geriebene Mandeln dazugeben und zu einem glatten Teig vermischen. Teig 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Tortenform oder Tarteform mit Butter befetten. Teig in zwei teilen und beide Hälften ca. 5-7mm dick ausrollen. (Der Teig sollte etwas größer sein als die Tortenform.)
Die eine Hälfte in die Form geben, den überschüssigen Teig mit einem scharfen Messer entfernen. Die Kirschenmarmelade auf den Teig verteilen und mit der anderen Teighälfte bedecken. Hier wieder den überschüssigen Teigrand mit dem Messer entfernen.
Das Ei mit der Milch verquirlen und den Teig mit einem Pinsel bestreichen. Mit dem scharfen Messer ein Muster (Rautemuster) in den Teig einritzen. Bei 180 Grad Umluft ca. 30-40 Minuten lang goldbraun backen.
Beim Raumtemperatur auskühlen lassen und aufbewahren. Am besten am Folgetag als Dessert oder zum Kaffee genießen. Im Sommer passt perfekt eine Kugel Vanilleeis dazu ;)
Der Kuchen hält bei Raumtemperatur mind. 3 Tage!