Champagnerkorken Herstellung und unterschiedliche Korkentypen
Die Produktion von Naturkork ist unglaublich zeitaufwändig. Eine Korkeiche muss ca. 35 Jahre alt werden bevor die erste Entrindung erfolgen kann. Diese erste Rinde ist jedoch unregelmäßig und hart und daher für die Korkenproduktion ungeeignet. Es dauert weitere 18 Jahre damit eine Zuchtrinde entsteht, die für die Herstellung von Qualitätskorken verwendet werden kann. Diese Korkrinde durchläuft dann einen mehrmonatigen Prozess von Trocknung und diversen Behandlungen.
Die Produktion von Champagner Korken ist streng reglementiert. Er muss eine Höhe von 48 mm und abgeflachte Kanten (45° Winkel) an der Oberseite aufweisen. Um dem hohen Druck in der Flasche Widerstand leisten zu können muss der anfängliche Durchmesser 31 mm sein, also um 13 mm größer als der Durchmesser des inneren Flaschenhalses. Das Stanzen von Zylindern mit einem solchen Durchmesser in Korkrinde ist jedoch fast unmöglich. Daher gibt es für Champagner keinen Naturkorken aus einem Stück, wie z.B. für Rotwein. Vor dem Einführen in den Hals ist der Korken ein Zylinder (siehe Darstellungen unten). Durch die capsule und das muselet wird der Korken niedergedrückt und nimmt erst dadurch die bekannte Form des Pilzes an. Auf jedem Champagner Korken muss am Unterteil “Champagne” vermerkt sein und ein Code, wobei die ersten beiden Zahlen das Jahr der Produktion und die dritte Zahl den Monat (also April 2018 im Fall von S18 40) bedeuten.
Der meistverwendete Champagner Korken besteht aus einem Oberteil aus Korkgranulat (fr.: tête) und einem Unterteil (fr.: corps) aus 2 Scheiben aus je 6 mm Naturkork. Dieser Korkentyp weist eine sehr hohe Dichte durch das Korkgranulat auf und nur die Naturkorkscheiben sind in Kontakt mit dem Wein. Diese Scheiben sind in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich, je kleiner die Poren desto besser. Alternativ kann der Oberteil auch aus Naturkork hergestellt werden. Manche Schaumweine werden mit Korken ausgelierfert die vollständig aus Granulat hergestellt sind. Diese Form kommt jedoch nur sehr selten bei Champagner vor da sie hohe Oxidation verursachen und dadurch die Lagerfähigkeit stark reduzieren. Diese eher minderwertigen Korken sind nicht mit den modernen (sehr teuren) technischen Korken zu verwechseln. Sie bestehen aus sehr feinem, glatten Granulat und wurden speziell behandelt damit kein Korkgeschmack auftreten kann.
